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Potsdam-Mittelmark: O2 wurde mit 15 Millionen gefördert Callcenter-Verkauf: Land prüft Rückzahlung

Teltow - Dem Mobilfunkunternehmen O2 wurde der Aufbau seiner Niederlassung in Teltow vom Land Brandenburg gut bezahlt. Insgesamt 15,44 Millionen Euro an Fördergeldern habe das Unternehmen für den Regionalbetrieb Ost samt Callcenter im Laufe der vergangenen zwölf Jahre vom Land erhalten.

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Teltow - Dem Mobilfunkunternehmen O2 wurde der Aufbau seiner Niederlassung in Teltow vom Land Brandenburg gut bezahlt. Insgesamt 15,44 Millionen Euro an Fördergeldern habe das Unternehmen für den Regionalbetrieb Ost samt Callcenter im Laufe der vergangenen zwölf Jahre vom Land erhalten. Das sagte Steffen Streu, Sprecher des Brandenburgischen Wirtschaftsministeriums, gestern den PNN. Im Ministerium werde derzeit geprüft, ob das Unternehmen einen Teil der Fördergelder jetzt wieder zurückzahlen muss. Hintergrund: O2 hat angekündigt, sein Callcenter in der Teltower Rheinstraße verkaufen zu wollen. Geplant ist, dass das Callcenter mitsamt seinen etwa 200 Mitarbeitern von einem anderen Betrieb weitergeführt werde. Wer das Callcenter übernimmt, ist allerdings noch unklar – und damit auch die Sicherheit der Mitarbeiter.

„Insgesamt ist das ein bedauerlicher Fall“, sagte Ministeriumssprecher Streu. Demnach seien die an die Fördergelder für O2 gebundenen Bindefristen – die Zeit in der ein geförderter Betrieb keine Kündigungen aussprechen darf oder die freien Arbeitsplätze sofort wieder besetzen muss – weitgehend abgelaufen. Geprüft werde aber derzeit eine Fördersumme von 3,6 Millionen Euro, die im Dezember 2006 ausgezahlt wurde. Die Bindefrist endet erst im kommenden Jahr. Allerdings sei unklar, ob das Geld für das Callcenter oder den Regionalbetrieb geflossen ist, sagte Streu. Wie berichtet, will sich O2 von seinem Regionalbetrieb nicht trennen. Vom Verkauf und einer möglichen Kündigung betroffen sind ausschließlich die etwa 200 Mitarbeiter des Callcenters. Der Verkauf sei nötig, da das Center nicht ausgelastet gewesen sein soll, hieß es von O2.

Teltow Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) zeigte sich enttäuscht vom Rückzug des Mobilfunkunternehmens. Gerade vor dem Hintergrund der in großen Mengen gewährten Fördergelder bleibe ein „unschöner Beigeschmack“. Schmidt will sich nun selbst ein Bild vor Ort machen. „Mir geht es in erster Linie um das Personal“, sagte er gegenüber den PNN. Die Stadt wolle sich ebenfalls bemühen, einen Nachnutzer für das Callcenter zu finden. tor

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