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Potsdam-Mittelmark: Obstwein bleibt Obstwein Leitbild soll bis Sommer stehen

EU-Parlament kontra Weinmarktreform Bürgermeisterin Jung für ergebnisoffene Debatte

Stand:

Werder (Havel) / Brüssel - Werders Obstwein darf wohl auch künftig als solcher bezeichnet werden. Im Rahmen der EU-Weinmarktreform war ursprünglich vorgesehen, dass nur noch Getränke aus Trauben als „Wein“ bezeichnet werden dürfen. Das hätte das Aus für den hessischen Apfelwein und auch für die traditionsreichen Werderschen Obstweine bedeutet. Allerdings hatte EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel schnell von derartigen Plänen Abstand genommen. Gestern erteilte auch das Europäische Parlament den Plänen eine Absage. Zwar hat es kein direktes Mitbestimmungsrecht in Sachen Weinmarktreform und wird nur angehört. Meistens berücksichtigt die Kommission aber die parlamentarischen Einwände - entsprechende Signale gab es bereits gestern aus Diplomatenkreisen. „Den Abgeordneten ist es gelungen, dem unbrauchbaren Kommissionsvorschlag die schärfsten Zähne zu ziehen“, sagte Brandenburgs CDU-Europaabgeordneter Christian Ehlers gestern in einer Stellungnahme. Er bezog sich dabei auch auf die Sicherung der Saccaroseanreicherung. Damit sei ein wesentliches deutsches und auch Brandenburger Anliegen durchgesetzt worden. hkx

Michendorf - Wohin will die Gemeinde Michendorf in Zukunft? Welche Chancen gibt es – und wie lassen sie sich nutzen? Seit Jahren sind diese Fragen nach Meinung der Michendorfer Gemeindevertretung offen und immer wieder wurden Vorwürfe gegen die Bürgermeisterin laut, dass ein Leitbild für die Entwicklung der Großgemeinde fehle. Auch dies hatte zum letztendlich gescheiterten Abwahlantrag gegen Cornelia Jung (parteilos) im September geführt.

Auf der jüngsten Gemeindevertretersitzung griff die Bürgermeisterin das Thema auf und kündigte an, bis zum kommenden Frühjahr zusammen mit Studenten eine Bürgerbefragung zu organisieren. Man müsse von Anfang an eine ergebnisoffene Diskussion mit allen führen, begründete Jung. Kurz zuvor hatte sie im Hauptausschuss angekündigt, einen selbstverfassten Entwurf vorzulegen. Davon ist sie jetzt abgewichen, denn ein Leitbild solle sowohl in den politischen Gremien als auch in der Bürgerschaft breite Akzeptanz finden. Daher müsse man die Michendorfer selbst zu Wort kommen lassen.

In einer schriftlichen Erklärung hatte sie noch einmal die augenscheinlichen Charakteristika der Gemeinde dargelegt: Michendorf als Wohngemeinde mit gut ausgebauter Infrastruktur und einzelnen Gewerbebetrieben, eine naturbelassene Landschaft und schließlich auch die soziale Infrastruktur. „Unsere Kita- und Schullandschaft sichert eine Betreuung und Ausbildung von der Geburt bis zum Oberschulabschluss oder dem Abitur.“ Die pädagogischen Konzepte würden modernsten Anforderungen entsprechen. Auf all dies könne man aufbauen – und dabei auch den demographischen Wandel berücksichtigen.

Die Umfrage Anfang 2008 soll über das Amtsblatt und die Internetseite der Gemeinde bis zum März durchgeführt werden. Anschließend sollen mit den Abgeordneten Themenschwerpunkte benannt werden, die dann zum Beispiel in Workshops vertieft werden. Daraus schließlich ließen sich die Chancen und Risiken der Gemeindeentwicklung ableiten, denen dann mit aktuellen und künftigen Projekten Rechnung getragen werden soll. Bis zu den Sommerferien könne das angestrebte Leitbild in feste Formen gegossen werden. lä

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