zum Hauptinhalt
Gutes Niveau: der Wilhelmshorster Posaunenchor.

© Andreas Klaer

SONNTAGS um zehn: Öffentlichkeitsarbeit für den Morgenstern

Gutes Niveau beim Wilhelmshorster Posaunenchor / Musikerin für 50 Jahre Dienst gewürdigt

Stand:

Michendorf - Die Weisen aus dem Morgenland sahen vor gut 2000 Jahren am Himmel einen besonderen Stern. Sie folgerten, der Gott des Lichtes habe sich kundgetan – und entdeckten ein armseliges Kind in einer Futterkrippe in einem Stall. Davon wird in den Gottesdiensten auch in der Epiphaniaszeit, dem Fest der Erscheinung Jesu, berichtet. Auch in der kleinen evangelischen Kirche von Wilhelmshorst aus dem Jahre 1937.

In dem gemütlichen Raum von erweiterter Wohnzimmergröße traf sich gestern die Gemeinde, um das weihnachtliche Geschehen noch einmal mit Pastorin Steffi Gopp-Wiechel zu bedenken. Im Mittelpunkt stand das Lied „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ des Pfarrers Philipp Nicolai, der in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Unna und in Hamburg lebte, ein prächtiges und bewegendes Lied. Intoniert wurde es im Gottesdienst vom Posaunenchor der Wilhelmshorster Gemeinde. Nicht nur der Nicolai‘sche Morgenstern, auch die anderen Choralvorspiele, so von Michael Praetorius oder Johann Christoph Bach, wurden von den acht Trompetern, Posaunisten und dem Tubisten mit Musizierfreude und Intonationssicherheit angestimmt. Lebendige Rhythmik kam genauso zur Geltung wie feine Poesie. Bei ihrem Gesang wurde die Gemeinde von einem fließenden Tempo begleitet, nicht hektisch jagend oder einschläfernd träge.

Dieses gute Niveau ist wohl vor allem Franziska Jacknau zu danken. Die professionelle Trompeterin – sie musiziert solistisch sowie in mehreren Ensembles, die sich vor allem mit Alter Musik beschäftigen – scharte vor eineinhalb Jahren Bläser aus Wilhelmshorst und Umgebung um sich. Der kirchenmusikalischen Arbeit hat sie so neue Impulse verliehen. Immer freitags um 19.30 Uhr treffen sich die Bläser zum Proben.

Man muss nicht so langjährige Posaunen-Erfahrungen wie beispielsweise Christina Seelig mitbringen, um in dem Chor zu musizieren. Fünfzig Jahre ist die Seddinerin in Posaunenchören mit von der Partie. Sie und andere Wilhelmshorster Musikanten, die mehr als zehn Jahre mit Trompeten oder Posaunen Gottesdienste und andere Veranstaltungen gestaltet haben, wurden in dem Gottesdienst gewürdigt. Dazu kam Barbara Barsch, Landesposaunenwartin der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg und sächsische Oberlausitz, nach Wilhelmshorst, die goldene und silberne Ehrennadel des Posaunendienstes der evangelische Kirche in der Tasche – und jetzt an den Jacken der Geehrten „prangend“.

Der Posaunenchor Wilhelmshorst ist – wie die anderen 240 Ensembles der Landeskirche mit ihren 3200 Musizierenden – ein Stück Öffentlichkeitsarbeit für die frohe Botschaft, die der Morgenstern verkündigt. Klaus Büstrin

In der Rubrik „Sonntags um zehn“ berichten die PNN über Sonntagsgottesdienste in Potsdam und Umgebung

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })