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Potsdam-Mittelmark: Ordnungsamt soll nachts auf Streife gehen Werders SPD zieht gegen Ruhestörer zu Felde

Werder (Havel) - Werders Sozialdemokraten fordern zusätzliche Streifen des Ordnungsamtes, um nächtliche Ruhestörer zur Raison zu bringen. Gerade in den Sommermonaten komme es Wochenende für Wochenende zu Belästigungen durch zu laute Musik oder Feuerwerk, heißt es in einem Brief von SPD-Chefin Anja Spiegel.

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Werder (Havel) - Werders Sozialdemokraten fordern zusätzliche Streifen des Ordnungsamtes, um nächtliche Ruhestörer zur Raison zu bringen. Gerade in den Sommermonaten komme es Wochenende für Wochenende zu Belästigungen durch zu laute Musik oder Feuerwerk, heißt es in einem Brief von SPD-Chefin Anja Spiegel. Darunter würden nicht nur die Bürger leiden, der nächtliche Krach „dürfte auch Touristen abschrecken“. Sie fordert die Stadtspitze zum Umdenken auf: Man dürfe die Kontrollen nicht mehr nur auf die Polizei abwälzen.

Konkreter Anlass für Spiegel: Sie selbst hatte am vergangenen Wochenende unter Partylärm zu leiden, der bis morgens über den Glindower See „gewubbert“ sei. Sie schildert, wie „laute Musik und tiefe Bässe“ den Schlaf unmöglich gemacht hätten. Die Polizei habe sich nicht zuständig gefühlt und auf das Ordnungsamt verwiesen. „Erst nach einer Diskussion erklärt man sich bereit, nach Möglichkeit mal nachzuschauen“, schreibt Spiegel. Kurz vor 23 Uhr sei die Polizei dann bei ihr aufgetraucht: „Sei doch alles gar nicht so schlimm und auch nicht verboten, meint der Beamte“, schildert sie. Schließlich suchten die Polizisten aber die Störer auf und konnten erstmal für Ruhe sorgen. Kurz darauf seien jedoch wieder die dumpfen Töne über den See geklungen. „Da helfen keine geschlossenen Fenster und Türen, der Bass geht direkt in den Körper. Und er nimmt und nimmt kein Ende: Bis 4 Uhr in der früh ist die Nachtruhe im Erholungsort Werder gestört“, so die SPD-Vorsitzende.

Prinzipiell müsse die Polizei reagieren, wenn es Beschwerden über nächtliche Ruhestörung gibt und das Ordnungsamt der Kommune nicht erreichbar ist, sagte Polizeisprecher Torsten Ringel gestern auf PNN-Anfrage. Denn ab 22 Uhr gilt die Nachtruhe, und so müsse sämtlicher Lärm auf Zimmerlautstärke reduziert werden. Spiegels Brief ist auch an den Schutzbereich Brandenburg gegangen – einschließlich ihrer Beschwerde über die Reaktion der Polizei in Werder. „Das muss jetzt erst einmal geklärt werden“, so Ringel, ebenso die Frage, ob die Party genehmigt war. In den Sommermonaten komme es häufig zu Beschwerden über Lärm: Dabei handele es sich meist um kleinere Feiern nebenan. „Manchmal würde das direkte Gespräch mit dem Nachbarn helfen, oder wenn man vor der Party einen Zettel in den Briefkasten wirft“, so Ringel. Denn die meisten Leute seien einsichtig und stellen die Musik leiser. Manchmal gebe es aber auch hartnäckige Fälle – und bei denen kann die Polizei durchaus auch andere Saiten aufziehen. „Das kann soweit gehen, dass die Musikanlage eingezogen wird oder Platzverweise ausgesprochen werden“, so der Polizeisprecher. Dies sei jedoch glücklicherweise nicht die Regel.

Eine nächtliche Streife des Ordnungsamtes, wie von der SPD gefordert, würde die Polizei durchaus entlasten, sagt Torsten Ringel. Anja Spiegel foruliert es so: Die Polizei habe wahrlich Besseres zu tun als Ruhestörer zu belangen. „Ich kann gut verstehen, dass sie mehr und mehr genervt ist.“ Thomas Lähns

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