Potsdam-Mittelmark: Ortsbeirat für Pläne zur Seewiese
Restaurant soll ans Ufer / Fest- und Liegewiese bleiben öffentlich
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Schwielowsee - Günter Matz dürfte am Mittwochabend Hoffnung geschöpft haben: Nach mehreren Anläufen sind seine Pläne für die weitere Entwicklung der Fercher Seewiese nun vom Ortsbeirat befürwortet worden. Wesentliche Neuerungen: Die geplante Gaststätte soll jetzt direkt am Wasser entstehen – und vom Potsdamer Platz aus soll auch weiterhin ein freier Blick auf den See möglich sein. Sollte die Gemeindevertretung der Empfehlung aus Ferch folgen, könnte noch vor der Kommunalwahl der Bebauungsplan Gültigkeit erlangen.
Der letzte Bebauungsplan für den Uferbereich am Südzipfel des Schwielowsees datiert aus dem Jahre 1993 und gilt im Prinzip noch heute. Demnach sollte hier einst ein 30 Meter hohes Hotel am Hang entstehen. „Das wäre jedoch alles andere als ortsverträglich und ist nicht in unserem Sinne“, sagte Architektin Claudia Matz gegenüber den PNN. Ihr Vater war vor sechs Jahren in Ferch mit dem Vorhaben angetreten, hier eine Marina zu bauen – nebst zweigeschossigem Wohnkomplex und Restaurant.
Während ein Wasserwanderstützpunkt bereits errichtet wurde, hat man die Wohnhäuser seitdem auf dem Reißbrett hin und her schieben müssen. Man wolle eben alle im Boot haben, sowohl Bürger als auch Ortsbeirat.
Aufgrund eines Bürgerhinweises war auch die letzte Planung geändert worden, der zufolge das Restaurant zwischen den Wohnhäusern am Südhang entstehen sollte. Matz ließ ein Lärmschutzgutachten erstellen, welches dem Vorhaben widersprach: Zu stark seien die Emissionen von der Terrasse aus. Die soll nun direkt auf den See hinaus gehen, das Restaurant wird Teil eines separaten Gebäudes am Ufer, in dem sich dann auch der Schulungsraum für den Seglerverein sowie ein 160 Quadratmeter großer Saal für den Ort befinden sollen. Dieser Saal – hier könnte dann unter anderem der Karneval stattfinden – soll mit flexiblen Wänden und Dach je nach Bedarf auf- und abgebaut werden können. Ein paar Meter weiter östlich soll auf den Fundamenten des jetzigen Seglerheims der Rettungsstützpunkt der DLRG entstehen.
Die Planer hatten dem Ortsbeirat gleich drei Varianten für das Haus am Wasser angeboten – neben der befürworteten war auch ein zweigeschossiger Bau und sowie eine Variante mit zusätzlichem Flügel, dafür beide ohne separates DLRG-Haus, vorgestellt worden. Dennoch hatten es die Planer und Ortsbürgermeister Roland Büchner (BBS) insgesamt nicht leicht, den Beirat zu überzeugen. Die Seewiesen sind das Filetgrundstück des Malerdorfes, die Beplanung ist bislang sehr kritisch begleitet worden. Noch einmal musste zugesichert werden, dass die Fest- und die Liegewiese öffentlich gewidmet und für jedermann zugänglich bleiben werden. Kritisiert wurde, dass Boote zeitweilig auch auf dem Parkplatz abgestellt werden sollen. „Das lässt sich bei einem Wasserwanderstützpunkt aber nicht vermeiden“, so Günter Matz. Helga Martins (BBS) befürchtete zudem, dass für ein weiteres Restaurant im Ort die Kundschaft fehlen würde.
Für den Panoramablick vom Potsdamer Platz soll nun eines der sechs geplanten Wohnhäuser ein Stück nach Westen gerückt – nur müsste dafür die Gemeinde einen Streifen Land abgeben. Nach längerer Diskussion kam der Ortsbeirat zum Schluss, dass dort ohnehin kein eigenes Baugrundstück geschaffen werden könne. Thomas Lähns
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