Potsdam-Mittelmark: Ortsbeirat weiterhin für Bahnhofskauf

Michendorf - Der Ortsbeirat Wilhelmshorst hält an dem Vorhaben fest, den Bahnhof von der Gemeinde kaufen zu lassen. Auch nachdem jetzt bekannt wurde, dass Theaterregisseur Siegfried Patzer das Gebäude nun doch nicht übernehmen und als Kleine Bühne Wilhelmshorst betreiben will, solle die Gemeinde ein Gebot bei der Bahn abgeben. Ein entsprechender Grundsatzbeschluss soll am kommenden Montag im Hauptausschuss diskutiert werden, bevor die Gemeindevertretung am 15. September endgültig darüber befinden wird.

„Wir wollen nicht, dass der Bahnhof in fremde Hände fällt“, so der Wilhelmshorster Ortsbürgermeister Gerd Sommerlatte (UWG) auf Anfrage. Nach wie vor brauche man im Ort Räume für die Kultur, zum Beispiel für den Kulturbund oder die Arbeitsgemeinschaft Ortsgeschichte, die hier Dauerausstellungen präsentieren könnten. Ein noch gewichtigeres Argument: Nur wenn der Bahnhof der Gemeinde gehört, könne der benachbarte Fußgängertunnel auf lange Sicht behindertengerecht ausgebaut werden. Für eine entsprechende Anlage brauche man Platz, und wenn das umliegende Areal Privateigentum wäre, stünde der wohl nicht mehr zur Verfügung.

Ein Nutzungskonzept für das Bahnhofsgebäude will Sommerlatte in der kommenden Woche vorlegen. Ob die Gemeinde überhaupt kauft, ist noch längst nicht klar. Die Verwaltung hat Bedenken, unter anderem weil die Bahn nur in Verbindung mit dem umliegenden 3000 Quadratmeter großen Grundstück verkaufen will. Das Bieterverfahren läuft seit geraumer Zeit.

Eine Theater-Spielstätte soll Wilhelmshorst aber dennoch bekommen: Der Ortsbeirat hat Patzer ein Grundstück hinter dem Gemeindezentrum in der Albert-Schweitzer-Straße angeboten, dies ließe sich per Erbbaupachtvertrag entwickeln, so Sommerlatte. Die Rede ist von einem Holzbau, in dem dann regelmäßig Stücke aufgeführt werden. Hier könnte sich dann die Kleine Bühne Theater mit hiesigen Laiendarstellern und etablierten Künstlern von außerhalb etablieren. Thomas Lähns