Potsdam-Mittelmark: Ortszentrum Geltow hat neuen Besitzer
Deutsche Annington verfolgt „langfristig orientierte Strategie“ / Ladenzeile soll bald vermietet werden
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Schwielowsee - Das Geltower Ortszentrum hat den Besitzer gewechselt: Eines der größten privaten Wohnungsunternehmen in Deutschland, die „Deutsche Annington Immobilien Gruppe“ in Bochum, hat die 1998 gebaute Anlage mit 100 Wohnungen, Ladenzeile und Marktplatz erworben. Die Annington besteht seit 1895 und hat deutschlandweit 220 000 Wohnungen im Bestand. Sieben Regionalgesellschaften mit Sitz in Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Frankfurt (Main), Kiel und München betreuen die Mieter in rund 70 Kundencentern und Servicebüros vor Ort. „Dadurch fällt es nicht schwer, uns regional aufzustellen“, sagte Annington-Sprecherin Katja Weisker den PNN. In Berlin hat die Annington 9000 und in Brandenburg 600 Wohnungen in ihrem Bestand. „Auch in Geltow besteht eine langfristig orientierte Strategie“, so Weisker. Die Annington wird das Ortszentrum selbst verwalten.
Die leerstehende Ladenzeile soll so bald als möglich vermietet werden. Potenziellen Kunden würden gebenenfalls auch Änderungen oder Verkleinerungen der Grundrisse vorgeschlagen. Auch mit der Gemeinde Schwielowsee sei Kontakt aufgenommen worden. Was die Wohnungsmieter angeht, soll alles beim Alten bleiben, Privatisierungen seien nicht geplant, Mieterhöhungen nur im ortsüblichen Umfang, wie Weisker betonte. Zudem würden Konzepte für die Belebung des Marktplatzes erstellt. In ihrem Geschäftsbericht 2006 attestiert die Annington-Gruppe Berlin und dem Umland eine „überdurchschnittliche Attraktivität“ und prophezeit „leicht steigende Mieten“.
Zuvor hatte es massive Kritik auch aus dem politischen Raum an der Verwahrlosung der Gewerbeflächen im Ortszentrum gegeben. Besonders Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) und der Kreistagsabgeordnete Horst Geßwein (BBS) hatten den Stillstand kritisiert, zumal es Anmietungsangebote für die Gewerbeflächen sogar von der Gemeinde gegeben hatte. Bürgermeisterin Hoppe hatte noch vor einem halben Jahr von Kommunikationsproblemen mit dem Verwalter der Anlage gesprochen (PNN berichteten). Besonders hart: der Leerstand des Tante-Emma-Ladens und des Restaurants Börsianer mit Festsaal.
Auch mit den neuen Eigentümern hat Hoppe noch Gesprächsbedarf. Zwar gab es einen Vor-Ort-Termin, allerdings seien viele Fragen der Gemeinde offen geblieben. „Die Kontakaufnahme hat sich eher schwierig gestaltet. Wir hoffen aber noch, dass gemeinsam Lösungen für die Ortsmitte gefunden werden“, so die Bürgermeisterin.
Die „Verka Kirchliche Pensionskasse VVaG“ hatte das Ortszentrum errichtet und blieb bis zum Jahreswechsel Eigentümer. Die Verwaltung hatte sie vor gut fünf Jahren der Oppenheim Immobilien Kapitalanlagen GmbH in Wiesbaden übertragen, die mit der Transaktion ebenfalls aus dem Rennen ist. Henry Klix
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