Potsdam-Mittelmark: Partnerschaft mit Leben erfüllt
Ferch beginnt Jugendaustausch mit polnischer Partnergemeinde Bodzentyn / Erster Reisejahrgang begeistert
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Ferch beginnt Jugendaustausch mit polnischer Partnergemeinde Bodzentyn / Erster Reisejahrgang begeistert Schwielowsee · Ferch - Das Thermometer zeigt über 31 Grad Celsius im Schatten. Aber bei den zehn Mädchen und Jungen aus Polen und ihren Begleiterinnen hat die Hitze während einer fast vierstündigen Wanderung durch die Fercher Berge kaum Spuren hinterlassen. Nur ihren Durst wollen sie an der Oberförsterei Ferch rasch stillen. Dietmar Schmitt, Mitarbeiter der Oberförsterei, führt die Gruppe aus dem Gymnasium der Fercher Partnergemeinde Bodzentyn durch ein Terrain, das er wie seine Westentasche kennt. Er vermittelte beim Gang an den Huteichen vorbei Wissen aus Geschichte und Forstwirtschaft. Mit Spannung klettern die Jugendlichen die Stufen des Feuerwehrturms am Wietkiekenberg hinauf, wo Klaus Moritz seinen Dienst tut. Oben angekommen staunen sie über die riesige Waldfläche ringsum und den Schwielowsee zu ihren Füßen. „Seit 1999 besteht unser Partnervertrag auf den Gebieten Kultur und Wirtschaft mit Bodzentyn“, erläuterte der Fercher Ortsbürgermeister Roland Büchner (BBS). „Beide Seiten erfüllten ihn mit Leben, doch bisher kamen nur Kommunalpolitiker zu uns.“ Nachdem aber im vorigen Jahr Dietmar Schmitt mit seinen jungen Jagdhornbläsern bei den Partnern war, werde nun auch der Jugendaustausch gefördert. Im nächsten Jahr soll der Besuchstermin so gelegt werden, dass noch mehr Fercher Jugendliche an den Veranstaltungen teilnehmen können. Irgendwann sollen dann auch Fercher Jugendliche zu den Nachbarn reisen. Der diesjährige Reisejahrgang resümiert: „Es war toll – die Radrundfahrt um den Schwielowsee, die Schiffstour, das Volleyballspiel mit Ferchern, das Strandleben, die Diskos“, übersetzt Dolmetscherin Monika Smolinska. Das größte Erlebnis sei jedoch der Besuch der Biosphäre in Potsdam gewesen, ergänzt Lehrerin Halina Borowiec. Helga Martins und Büchner von Fercher Seite sowie Sophia Radziejewska organisierten die einwöchige Jugendfahrt. „Es war schon hart, denn wir erhalten kein Fördergeld wie andere Gemeinden für ähnliche Projekte“, erklärt Büchner, „nur 2000 Euro aus dem Fonds des Ortsbeirates.“ Man sei deshalb den Sponsoren wie Uwe Sauermann vom Märkischen Gildehaus Caputh, Steffen Mies vom Campingplatz Ferch und dem Camp Groskorbeta Neue Scheune dankbar. Dank der Partnerschaft zwischen Ferch und Bodzentyn war die Deutsch-Polnische Freundschaftsgesellschaft bereit, 250000 Euro für den Bau einer neuen Schule in Polen zu spenden. „Toll, dass auch Werder Frucht die Partnerschaft unterstützt“, freut sich Büchner. Für den von Arbeitslosigkeit geplagten polnischen Ort schafft der Betrieb Saisonarbeitskräfte. Aber auch Ferch profitiert: Im nächsten Jahr zum Beispiel fahren Mitarbeiter der Oberförsterei ins 700 Kilometer entfernte Naturschutzgebiet bei Bodzentyn. Wolfgang Post
Wolfgang Post
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