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Potsdam-Mittelmark: Patzververweis für Störenfriede

Polizei kündigt harte Sanktionen beim Baumblütenfest an

Stand:

Werder - Die Polizei will Unruhestiftern keine Chance mehr geben, das Baumblütenfest in Werder (Havel) zu stören. Vor dem diesjährigen Fest, das vom 28. April bis 6. Mai stattfindet, wurden alle Straftäter aufgesucht, die voriges Jahr auffällig geworden waren, sagte Mathias Tänzer vom Polizei-Schutzbereich Brandenburg. „Wir haben sie gebeten, in diesem Jahr nicht mehr zu erscheinen.“ Im vorigen Jahr hatte es 60 Gewaltstraftaten gegeben, davon 15 Körperverletzungen in alkoholisiertem Zustand. In acht Fällen gab es Anzeigen wegen des Zeigens von Nazi-Symbolen. Zudem waren in der Phöbener Straße in einem geöffneten Supermarkt von 30 Jugendlichen die alkoholischen Getränke geplündert worden. „Wer im vorigen Jahr gestört hat, ist in diesem Jahr nicht mehr willkommen“, sagte Tänzer. Werden neue Störenfriede ertappt, würden augenblicklich Platzverweise erteilt. Er verwies auf das Hausrecht auf der Festmeile.

Trotz der jährlichen Vorkommnisse müsse niemand Angst haben, das Baumblütenfest zu besuchen: „Die größte Opfergruppe sind alkoholisierte Jugendliche zwischen 17 und 21 Jahren, die abends da sind“, betonte Tänzer. Das Fest habe aus polizeilicher Sicht zwei Gesichter: Am Tage trage es eher den Charakter eines Familienfestes. Abends wandele sich das Publikum. „Leider mischen sich unter die friedlich Feiernden dann auch Einzelne, die unter Alkoholeinfluss Straftaten begehen.“ Meist handele es sich bei den Handgreiflichkeiten um Auseinandersetzung zwischen Jugendgruppen. Die Polizei hatte schon in den Vorjahren konstatiert, dass der Nachwuchs gewaltbereiter geworden ist.

Dem soll auch durch verstärkte Alkoholkontrollen Rechnung getragen werden, der Ausschank an Minderjährige soll unterbunden werden. Tänzer kündigte dazu Zivilkontrollen gemeinsam mit den städtischen und kreislichen Ordnungsbehörden an. Supermärkte und Tankstellen sollen dabei genauso ins Visier genommen werden wie die Verkaufsstände auf der Festmeile. Werders Beigeordneter Hartmut Schröder sprach in diesem Zusammenhang von „scharfen Sanktionen“. „Wir werden hier mit Nachdruck Abhilfe schaffen. Standbetreiber, die Alkohol an Minderjährige verkaufen, werden sofort verschwinden.“

Laut Mathias Tänzer werden in den Abendstunden bis zu 150 Polizeibeamte im Einsatz sein. Kein Pardon gebe es auch für Alkoholsünder hinterm Steuer oder auf dem Fahrradsattel. Gerade die Fahrradunfälle hätten im vorigen Jahr zugenommen. „Es werden in diesem Jahr deshalb mehr Polizeikräfte im Einsatz sein, um alkoholisierte Fahrradfahrer aus dem Verkehr zu ziehen.“ hkx

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