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Potsdam-Mittelmark: PDS fordert „Ende der Ohnmacht“

Beelitzer Sorgenkinder sollen besser vermarktet werden

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Beelitz - Die Wirtschaft in Beelitz soll künftig intensiver gefördert werden. Erst vor drei Monaten wurde in der Verwaltung eine extra Stelle geschaffen, um den Kontakt zu örtlichen Unternehmen zu pflegen, Statistiken zu erstellen und die Stadt besser zu vermarkten. Darüber berichtete Bürgermeister Thomas Wardin (SPD) auf der Sitzung der Stadtverordneten am Montagabend. „Normalerweise muss so etwas vom Kreis übernommen werden.“ Beelitz sei eigentlich zu klein, um eine extra Stelle für solche Aufgaben zu unterhalten, so der Bürgermeister weiter. Doch sei dies eine Entscheidung der Stadtverordneten gewesen, mit der man nun auch arbeiten wolle.

PDS-Abgeordneter Egon Bergmann reflektierte auf der Sitzung noch einmal die Wirtschaftsförderung der vergangenen Jahre und sprach von einer „Ohnmacht der Stadt“. „Von Kreis und Land haben wir nichts zu erwarten, wir müssen uns selbst kümmern.“ Er forderte Wardin auf, die konkreten Probleme der Stadt zu benennen. Die PDS-Fraktion hat daraufhin selbst einen Fahrplan vorgelegt: Eine Gewerbeaufsicht reiche nicht als Beitrag zur Wirtschaftsförderung, „obwohl bei diesem Mitarbeiterbereich noch einiges möglich sein sollte“.

Hauptaugenmerk legt die PDS dabei auf die Entwicklung des Geländes der insolventen Beelitz-Heilstätten GmbH & Co. KG, das seit dem Abzug der Roten Armee zu großen Teilen brach liegt. Zusammen mit Insolvenzverwalter und Hauptgläubigerbanken solle die Stadtverwaltung eine verbindliche Vereinbarung zur Entwicklung des Areals schließen. Dann könne man auch nach Investoren Ausschau halten. Die Umgebung und die Gebäude müssten verkaufsfreundlicher gestaltet und Kontakt zu internationalen Maklerbüros aufgenommen werden.

Weiterer Schwerpunkt ist das Gewerbegebiet Beelitz-Süd, ebenfalls ein Sorgenkind der Stadt. „Dies muss vom Kostenfaktor endlich zu einer gewinnträchtigen Einnahmequelle werden“, so Bergmann. Der erste Schritt wurde am Montag getan, indem die Stadtverordneten einen neuen Bebauungsplan für das gesamte Areal verabschiedeten und damit Rechtssicherheit für bislang vorgenommene Änderungen geschafft haben. Denn immer wieder wurden in den vergangenen Jahren Geltungsbereiche neu gesteckt und bauliche Nutzungen verändert.

Ferner sollten regionale Wirtschaftskreisläufe angestoßen werden. Die PDS denkt dabei an die Möglichkeit, hiesige landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Spargel und Obst vor Ort zu verarbeiten. Um letztendlich mehr Einwohner her zu bekommen, sollten schließlich attraktive Siedlungsgebiete geschaffen werden, unter anderem in Beelitz-Heilstätten und Fichtenwalde. Die dafür zuständigen Mitarbeiter in der Verwaltung sollten gemäß PDS-Vorschlag „leistungsgerecht“ entlohnt werden. Thomas Lähns

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