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Floß statt Dampfer. Besucher des Schleusenfestes sollen aktiver werden.

© M. Thomas

Schleusenfest in Kleinmachnow: Per Floß über den Kanal

Beim Schleusenfest am 28. und 29. Mai sollen Bauwerk und Wasser erlebbar werden

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Kleinmachnow - Auf seiner Yacht „Alexandria“ schipperte Kaiser Wilhelm II. am 2. Juni 1906 als Erster über den Teltowkanal. An der Kleinmachnower Schleuse weihte er auf seiner Jungfernfahrt die zuvor in sechsjähriger Bauzeit entstandene Wasserstraße feierlich ein. 110 Jahre später sollen sich nun an historischer Stätte noch einmal Kanal und Geschichte verbinden. Nach einer Pause im vergangenen Jahr wollen die drei Kommunen Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf die Tradition des Schleusenfestes wieder aufleben lassen und das Jubiläum in besonderer Weise begehen. Insbesondere das Wasser soll bei dem für das letzte Mai-Wochenende geplanten Fest erlebbarer sein als je zuvor, sagte Organisator Dirk Zeugmann. „Wir wollen den Teltowkanal noch stärker als verbindendes Element zwischen den drei Kommunen herausstellen“, erklärte er.

Mit der Söhnelwerft sei dabei ein Partner gefunden worden, mit dem die Idee Leben erhält. Auf Partyflößen sollen die Besucher von Kleinmachnow durch die Schleuse zum Griebnitzsee chauffiert werden. Die bis zu 35 Personen fassenden Flöße werden den Fest-Besuchern kostenfrei zur Verfügung stehen und sie auf knapp einstündigen Touren zwischen Werft und Festgelände hin und her schippern. Auf kleineren Flößen kann der Kanal zudem auf eigene Faust erkundet werden. Daneben wird auch der Stahnsdorfer Ruderclub kleinere Ruderboote bereitstellen. Alles soll „gesundheitsorientierter als bisher sein“ und die Gäste zu direkter Aktivität animieren, sagt Dirk Zeugmann, der das Fest zum vierten Mal im Auftrag der drei Kommunen, die es anteilig finanzieren, organisiert. Am Montagabend tagte dazu der Regionalausschuss, um das Konzept inhaltlich abzustimmen und die Kostenfrage zu klären. Insgesamt 30 000 Euro müssen die Kommunen für das Fest zahlen. Für die Hälfte kommt die Gemeinde Kleinmachnow auf, die andere Hälfte sollen sich Stahnsdorf und Teltow teilen. Dem historischen Ereignis entsprechend soll zum 110-jährigen Kanal-Jubiläum neben dem Wasser auch die Schleuse in den Mittelpunkt des Interesses der Besucher gerückt werden. Während die Binnenschiffer auch während des zweitägigen Festes die Schleuse durch die Nordkammer passieren, soll den Besuchern für ihre Touren die historische Mittelkammer, die einst zur Überwindung des unterschiedlichen Wasserstandes zwischen Spree und Havel errichtet worden war, geöffnet werden. Erstmals biete das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt zudem Sonderführungen durch das sonst fest verschlossene Maschinenhaus an, sagt Zeugmann. Auch der historische Straßenbahnwaggon neben der Schleuse, die einst Endpunkt der Linie von Lichterfelde war, soll begehbar sein.

Gleich hinter dem Waggon wird sich das Festgelände mit Karussells, Bühne und überdachtem Festzelt anschließen. „Bei gemeinsamem Spiel und Spaß sollen die Besucher ein deutlich emotionales Gefühl der Zusammengehörigkeit entwickeln“, wünscht sich der Festorganisator. Die Bürgermeister der Kommunen werden das Fest am 28. Mai um 11 Uhr eröffnen. Mit einem Feuerwerk soll es Sonntagnacht ein spektakuläres Ende finden. Vom Wasser aus sollen Feuerwerkskörper in die Luft steigen. Und auch die Schleuse wird Teil der Show sein. „Über das gesamte technische Bauwerk wird sich ein Feuerwasserfall erstrecken“, verrät der Veranstalter. 

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