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Potsdam-Mittelmark: Pokern um die Bauvorhaben

Haushaltsdebatte in Michendorf: Ortsteile machen weitere Forderungen auf – das Geld reicht längst nicht

Stand:

Michendorf - Die Verhandlungen zum diesjährigen Haushalt der Gemeinde Michendorf gehen in die Endrunde: Am kommenden Montag können sich noch einmal die Fraktionen und Ortsbeiräte zum Etat äußern, beschlossen werden soll er in der Gemeindevertretersitzung am 9. Februar. Kurz vor Kassenschluss sind aber längst nicht alle zufrieden, es werden weitere Forderungen gestellt.

Der Wilhlemshorster Ortsbeirat unterstrich die Dringlichkeit eines Ersatzbaus für den maroden Hortcontainer im Eichenweg auf seiner Sitzung am Montagabend , denn 2010 läuft die Nutzungsgenehmigung für die „Blechbüchse“ aus. Zumindest dafür würde theoretisch noch Geld zur Verfügung stehen: Laut ersten Schätzungen hat die Gemeinde im vergangenen Jahr 1,5 Millionen Euro mehr als erwartet an Steuern eingenommen. Allein das Hortbau-Projekt würde zirka 1,3 Millionen kosten. „Wir könnten dann vielleicht noch eine Straße ausbauen“, sagte die Bürgermeisterin gestern gegenüber den PNN. Doch allein in Wilhelmshorst gehen die Vorstellungen weiter, wie am Montag deutlich wurde: Die Sanierung des Gemeindezentrums in der Albert-Schweitzer-Straße müsse weitergehen, so Ortsvorsteherin Irmgard Richard (SPD), notwendig sei auch ein barrierefreier Ausbau des Bahntunnels, damit Rad- und Rollstuhlfahrer sowie Eltern mit Kinderwagen leichter von Nord nach Süd kommen. „Es wird gewartet, dass die Bahn das regelt, aber die Gemeinde muss sich notfalls beteiligen“, so Richard.

Und auch in den anderen Orten gibt es bislang unerfüllte Wünsche: Ein neuer Parkplatz für Wildenbruch, die Sanierung der Dorfstraße in Stücken, Städtebaumittel für Teltomat in Michendorf. Zudem haben die Fraktionen von CDU, FDP, Linke und SPD jetzt noch einmal ein Paket geschnürt, mit weitere Investitionen berücksichtigt werden sollen: einige langfristig, so der Bau einer Kegelbahn und die Errichtung eines Sportplatzes zwischen Wilhelmshorst und Langerwisch bis 2011, andere kurzfristig, so die Versorgung der gesamten Gemeinde mit schnellem Breitband-Internet. Fördermittel gibt es dafür nicht, man wird mit den Anbietern Preise aushandeln müssen. Ferner sollen auch in diesem Jahr weitere Anliegerstraßen ausgebaut werden. „Wir zahlen nur zehn Prozent, den Rest die Bürger – für nur 50 000 Euro könnte man Einiges machen“, so Linksfraktionschef Peter Pilling gestern auf Anfrage.

Knapp 3,5 Millionen Euro umfasst der Investitionshaushalt laut Entwurf im kommenden Jahr. Dafür werden unter anderem die Bauarbeiten an der Kita Michendorf weitergehen und die Aufstockung der Kita Wilhelmshorst in Angriff genommen. Insgesamt sind allein dafür knapp 1,3 Millionen eingeplant. Kleinere Beträge hat die Verwaltung jetzt noch freigemacht, unter anderem 15 000 Euro für die Solaranlage auf dem Dach der Kita „Ameisenhügel“, 10 000 Euro für Fahrradständer an Bushaltestellen im Gemeindegebiet und 7 000 Euro für die Sportanlage in Fresdorf. Weitere Mittel im Verwaltungshaushalt sind für Baumpflanzungen eingestellt worden, hierfür stehen jetzt 50 000 Euro zur Verfügung.

„Wir sollten den Haushalt ohne große Änderungen beschließen und alles weitere danach besprechen“, sagte Jung in Bezug auf die zusätzlichen Wünsche. Erst im März würde endgültig feststehen, wie das Jahr 2008 für Michendorf finanziell gelaufen ist, dann könne noch ein Nachtragshaushalt erstellt und im Juni beschlossen werden.Thomas Lähns

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