Potsdam-Mittelmark: Polen holt den „Koppel-Cup“ Spargelhelfer besiegen deutsche Auswahl

Beelitz - Erst zwölf Stunden lang unter gleißender Sonne Spargel stechen, um anschließend eine Stunde lang Fußball zu spielen – das fordert Kondition. Polnische Erntehelfer haben am Samstag im Beelitzer Ortsteil Schlunkendorf eine Auswahl an Hobby-Kickern mit 6:2 vom Platz gefegt.

Zum zweiten „Koppel-Cup“ zeigten die Gäste vor etwa 200 Zuschauern, dass sie neben der Spargelkelle auch das runde Leder beherrschen. Gespielt wurde auf einer Wiese hinter dem Dorf. Trotz der schweren Arbeit auf dem Feld hatte die Gästemannschaft das Spiel von Anfang an fest in der Hand: Bereits kurz nach dem Anpfiff fiel das erste Tor nach einem Konter für die Polen. Nach der ersten Halbzeit stand es 5:0. In der zweiten Hälfte spielte Schlunkendorf besser und machte zwei Tore, kassierte am Schluss aber doch noch einen Gegentreffer. Ein deutscher Spieler verletzte sich bei einer Kopfball-Annahme am Kniegelenk und musste vom Platz getragen werden.

Flankiert wurde der „Koppel-Cup“ von einem Dorffest, bei dem auch die Saisonkräfte feierten. Spargelbauer René Falkenthal zufolge kommen die in jeder Saison gern wieder. Auf zehn Hektar baut er das Edelgemüse an und beschäftigt 15 Spargelstecher aus Polen. Zwei von ihnen seien bereits seit der Hofgründung 1994 dabei. Mittlerweile würden sie ihre Söhne mitbringen. Die meisten der Arbeiter sind selbst Landwirte: Während sie für mehrere Wochen im Frühjahr nach Deutschland fahren, kümmern sich zu Hause Nachbarn um den Hof. Durch die jahrelange Zusammenarbeit entstünden auch persönliche Bindungen. „Die Saisonarbeiter sind das A und O – ohne sie würden wir die Ernte nicht einfahren können“, sagt Falkenthal.

In diesem Jahr bringen sie nicht nur hart verdientes Geld mit nach Hause, sondern auch noch einen Pokal des „Koppel-Cups“. Vielleicht ein kleiner Trost für das frühe Ausscheiden bei der Fußball-Weltmeisterschaft. PNN