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Potsdam-Mittelmark: Polizei hat Geschwindigkeitskontrollen drastisch ausgeweitet

Die Zahl der Unfälle in der Region ist aber im Vorjahr nur marginal gesunken. Einer endete tödlich

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Die Zahl der Unfälle in der Region ist aber im Vorjahr nur marginal gesunken. Einer endete tödlich Region Teltow - Die Anzahl der Verkehrsunfälle in der Region Teltow hat sich im Jahr 2004 gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Wie die Polizei gestern in einer Pressekonferenz in Potsdam mitteilte, verzeichnete sie einen Anstieg von 1757 auf 1784 registrierte Unfälle. Einen massiven Anstieg gab es dagegen bei den festgestellten Tempoverstößen: über 105000 Raser wurden in Potsdam und der Region Teltow geblitzt und gelasert – im Vergleich zu knapp 88000 im Jahr 2003. Zwar sprach der für Verkehrskontrollen zuständige Günter Fröhling gestern von „zunehmend aggressiver Fahrweise“ und immer mehr Regelverstößen derAutofahrer. Der Leiter des Schutzbereichs, Ralf Marschall, fügte allerdings hinzu, dass die hohe Zahl ertappter Raser vor allem auf die verstärkten Kontrollen zurückzuführen sei. Sie ist vom einen aufs andere Jahr von 1417 auf fast 1800 gestiegen. Mit einer gewissen Verzögerung hofft Marschall darauf, dass die Autofahrer darauf mit angemessenerer Fahrweise reagieren. Neben sechs Laserpistolen und zwei Radargeräten ist seit vergangenem April auch eine so genannte Tonne im Einsatz, also ein getarntes Gerät. Diesen Effekt erhöht die Polizei durch wechselnde Farbgebung. Bei der Auswahl der Kontrollpunkte gelten unterschiedliche Kriterien: Schulwege seien ein Ziel, Unfallschwerpunkte und Straßen, auf denen viel gerast werde. So werde auf der Potsdamer Allee in Stahnsdorf, die vor allem aus Potsdam kommende Fahrer zum Rasen verleitet, fast täglich kontrolliert. Der schnellste Autofahrer, der hier im vergangenen Jahr gemessen wurde, war mit über 130 Stundenkilometern unterwegs. Die Folge für ihn: ein Bußgeld von 425 Euro und drei Monate Führerscheinentzug. Von den 22 Unfallschwerpunkten im Schutzbereich, liegen zwölf im Bereich der Region Teltow. Während die Ortsverbindung zwischen Tremsdorf und Saarmund vor allem von Wildunfällen betroffen ist, verursachen am Ruhlsdorfer Platz in Teltow Autofahrer Unfälle, die bei Rot über die Ampel fahren. An der Kreuzung von Ernst-Thälmann- und Karl-MarxStraße in Kleinmachnow entstehen Kollisionen, weil Autofahrer häufig die Vorfahrt missachten. Betrachtet man die Unfallzahlen über die vergangenen fünf Jahre, lässt sich durchaus ein positiver Trend erkennen, der seinen Grund nicht zuletzt in besser ausgebauten Straßen mit Leitplanken oder Kreisverkehren hat. Im vergangenen Jahr hat sich dieser Trend erstmals nicht fortgesetzt: Bei den üblichen Unfallursachen waren leicht steigende Zahlen zu verzeichnen: überhöhte Geschwindigkeit, Alkohol und Missachtung der Vorfahrt. Bei einer beträchtlichen Zahl von Unfällen hat die Polizei allerdings Probleme bei der Ermittlung der Unfallursache: in 20 Prozent aller Fälle haben die Verursacher nämlich Unfallflucht begangen. Das geschieht meist bei Bagatellunfällen auf Parkplätzen. Von den insgesamt 1757 registrierten Unfällen in der Region ereigneten sich 1537 innerhalb von Ortschaften. Bei allen Unfällen wurden 262 Menschen verletzt – 26 weniger als im Vorjahr – und einer getötet: ein 53–jähriger Autofahrer, der am 17. September zwischen Güterfelde und Philippsthal zu schnell fuhr, von der Straße abkam und gegen einen Baum krachte. Volker Eckert

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