Potsdam-Mittelmark: Polizeichef plädiert für zweite Brücke Debatte zum Blütenfest geht in nächste Runde
Werder (Havel) - Fingerzeig von höchster Stelle: Polizeipräsident Rainer Kann hat gestern offiziell erklärt, dass ihm ein Baumblütenfest in Werder mit einer zweiten Inselbrücke deutlich lieber wäre. „Ein tragisches Ereignis wie in Duisburg darf sich beim Baumblütenfest in Werder auf keinen Fall wiederholen“, sagte Kann gegenüber den PNN.
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Werder (Havel) - Fingerzeig von höchster Stelle: Polizeipräsident Rainer Kann hat gestern offiziell erklärt, dass ihm ein Baumblütenfest in Werder mit einer zweiten Inselbrücke deutlich lieber wäre. „Ein tragisches Ereignis wie in Duisburg darf sich beim Baumblütenfest in Werder auf keinen Fall wiederholen“, sagte Kann gegenüber den PNN. Das Problem des Inselzuganges müsse in jedem Fall bis zum nächsten Baumblütenfest gelöst werden. „Am günstigsten wäre dabei ein gesonderter Zu- und Abgang auf und von der Insel“, so der Polizeichef. „Sollte dies nicht umsetzbar sein, so muss über Veränderungen innerhalb der Veranstaltungsplanung nachgedacht werden, die den Besucherstrom in Richtung Insel wesentlich verkleinern.“
Wie berichtet, denkt das Rathaus seit der Loveparade in Duisburg, in deren Eingangstrichter am 24. Juli 21 Menschen gestorben waren, über Änderungen im Zusammenhang mit dem engen Inselzugang nach. An der Regattastrecke befindet sich die Hauptbühne des Festes, in der Vergangenheit war es an der Brücke zu stark frequentierten Zeiten schon zu kritischen Situationen gekommen. Polizeipräsident Kann war während der letzten Polizeibeiratssitzung auf das Thema eingegangen. Hier ging es insbesondere um die Frage, ob die tragischen Vorgänge bei der Loveparade in Duisburg Auswirkungen auf das nächste Baumblütenfest haben würden. Die Antwort lautete: Ja!
Kann besucht seit zwei Jahren die Beamten des Schutzbereiches Brandenburg während ihres Einsatzes zum Baumblütenfest, um sich von den polizeilichen Maßnahmen vor Ort ein Bild zu machen. „Er kennt das Problem der Besucherströme zu und von der Inselbrücke aus eigener Anschauung“, sagte Präsidiumssprecher Rudi Sonntag den PNN auf Anfrage. Im Übrigen habe der Polizeipräsident unmittelbar nach Bekanntwerden der tragischen Vorgänge zur Loveparade sofort den Schutzbereich Brandenburg gebeten, sich mit der Stadt Werder in Vorbereitung des kommenden Baumblütenfestes zu beraten. Dies ist auch geschehen. In der Konsequenz hatte die Stadt ein Gutachten in Auftrag gegeben, dass derzeit mit der Polizei beraten wird.
Das Gutachten nennt drei Alternativen für den zu engen Inselzugang: Eine lautet, für das Fest eine zweite mobile Brücke aufzubauen. Bürgermeister Werner Große sind die Kosten dafür allerdings deutlich zu hoch (PNN berichteten).Über die beiden anderen Varianten ist offiziell noch nichts bekannt. Über einen neuen Bühnenstandort wurde im Vorfeld allerdings schon diskutiert. Henry Klix
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