Potsdam-Mittelmark: Postauto der Zukunft

Nuthetal - Bewohner der Gartenstadt von Bergholz-Rehbrücke staunten am Mittwoch nicht schlecht. Ein futuristischer VW-Transporter mit Post-Logo rollte durch die Straßen. Vor Ort gab es keine Auskunft, aber auf der VW-Konzernseite: Es handelt sich um das Forschungsfahrzeug eT!, das „die Welt der leichten Nutzfahrzeuge revolutionieren“ könnte. Die Konzernforschung bildet mit der Deutschen Post und der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig eine Denkfabrik, um zu neuen TransportTrends zu forschen. Der eT! ist das Ergebnis. Gestern fand nun ein Praxistest in der Gartenstadt statt.

Mitarbeiter des VW-Designcenters Potsdam und Post-Mitarbeiter erprobten das umweltfreundliche Elektromobil in der Zustellung. An jeder Ecke diskutierten die Fachleute am Straßenrand, machten sich Notizen. Jede Einzelheit wurde fotografisch festgehalten.

Die Vertreter der Post blieben zugeknöpft: keine Presse. Auch aus der Berliner Pressestelle war nichts zu erfahren. VW ist da offener: Im November 2011 war das eT! erstmals in Potsdam präsentiert worden. Es sei das Elektrofahrzeug im gewerblichen Bereich mit dem „maximal machbaren Technologie-Niveau“, wie es damals hieß. Das Fahrzeug ist „bis in den letzten Winkel durchdacht und bei Bedarf teilautomatisch fahrend“. Sichtbar ist es auf Bedürfnisse von Post und Kurierdiensten zugeschnitten.

Auf der Beifahrerseite gibt es eine zweiteilige, automatische Schiebetür. Die „Doormatic“-Tür kann in zwei Stufen geöffnet und der Innenraumboden gesenkt werden. Der Zusteller soll nicht nur schnell den Laderaum sowie den Bereich neben dem Fahrersitz erreichen, um dort Pakete zu greifen. Er kann auch mit einem „Drive-Stick“, einem kleinen Hebel, stehend den Wagen fortbewegen. Auch das wurde gestern in Bergholz-Rehbrücke erprobt. Der Zeitaufwand soll beim ständigen Stop-and-Go damit gesenkt werden. eT! soll mit einer Ladung 100 Kilometer weit kommen. Das Bundesumweltministerium unterstützt die Forschungen. Ute Kaupke

Ute Kaupke