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Ein Haus für alle Riebener. Die sanierte Dorfkirche aus dem Jahr 1813.

© Wikipedia/Doris Antony, Berlin

Potsdam-Mittelmark: Preis für Riebener Kirche

Stiftung prämiert Umbau zum Gemeindezentrum

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Beelitz - Der Umbau der Dorfkirche im Beelitzer Ortsteil Rieben zum Gemeindezentrum ist jetzt prämiert worden. Mit ihrem ambitionierten Projekt haben die Riebener Kirchengemeinde und das zuständige Planungsbüro Götz & Ilsemann bei einem Wettbewerb der „Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland“ (KiBa) den zweiten Platz belegt. Das teilte der zuständige Referent Reinhardt Greulich gestern gegenüber den PNN mit. Der Preis für „innovative Modelle zur Nutzungserweiterung von Kirchen“ wird jährlich ausgelobt. Der zweite Platz ist mit 15 000 Euro dotiert, die wiederum in die prämierte Dorfkirche investiert werden sollen.

Seit mehreren Jahren läuft der Umbau: Gemeinsam mit den Denkmalschutzbehörden setzen Gemeinde, Planer und Stadtverwaltung die Vision eines christlich-weltlichen Gemeindezentrums um. Während der geweihte Raum für Gottesdienste im nordöstlichen Bereich verkleinert wird, entsteht auf der anderen Seite ein Saal für kommunale Zwecke wie Bürgerversammlungen oder Feiern. Die Bereiche werden durch eine Glasschiebewand getrennt. Zurzeit läuft der Innenausbau, der mit über 300 000 Euro von der EU gefördert wird. Die Außensanierung hat bereits vor mehreren Jahren die Evangelische Landeskirche übernommen. Die Gesamtkosten des Vorhabens, an denen sich auch die Stadt Beelitz und Spendengeber finanziell beteiligen, belaufen sich auf knapp eine Million Euro. Die Riebener Bürger haben durch unzählige Arbeitseinsätze ebenfalls einen großen Anteil an dem Projekt.

Mit dem Umbau ist das Gotteshaus aus dem Jahre 1813 nicht nur vor dem Verfall gerettet worden – zugleich wird gezeigt, wie bislang überwiegend leere Kirchen wieder mit Leben gefüllt werden können. Denn einerseits sind die christlichen Gemeinden heute kleiner als noch vor hundert Jahren, andererseits fehlt den Kirchen allein das Geld, um Sanierungsarbeiten vorzunehmen. „Der Jury hat gefallen, dass die Kirchengemeinde den Umbau gemeinsam mit den Bürgern und der Stadt vornehmen“, erläuterte Greulich. Auch das Konzept habe überzeugt: Die Entwicklung erfolge behutsam, die Eingriffe in den denkmalgeschützten Kirchenraum seien klein und vertretbar.

Die Preisverleihung ist für den 23. Juni in Rostock geplant, wie die Stiftung ankündigte. Auf dem dortigen Evangelischen Kirchenbautag wird Kulturstaatsminister Bernd Neumann die Auszeichnungen überreichen. Thomas Lähns

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