Potsdam-Mittelmark: „Preise nicht anfechtbar“
MWA weist Kritik an zu hohen Gebühren zurück
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Nuthetal/Michendorf - Die Mittelmärkische Wasser- und Abwasser-GmbH (MWA) hat die Kritik an den Trinkwassergebühren im Gebiet des Zweckverbandes „Mittelgraben“ zurückgewiesen. Laut Sachbereichsleiterin Waltraud Lenk seien die aktuellen Preise auf Grundlage des Kommunalabgabengesetzes ermittelt worden und daher rechtlich nicht anfechtbar. „Der Aufruf, die Gebühren nicht zu zahlen, ist nicht hilfreich“, sagte sie gestern den PNN. Denn wer bewusst in Verzug gerate, bekomme nach mehreren Mahnungen den Hahn abgedreht.
Der Interessenverein für Wasser und Abwasser in Nuthetal hatte die MWA-Kunden aufgerufen, ihren Gebührenbescheiden zu widersprechen (PNN berichteten). Die Preise seien im Vergleich zu anderen Wasserversorgern „völlig überhöht“, so Vereinsvorsitzender Heinrich Petzold. Dem widersprach MWA-Mitarbeiterin Lenk. In Potsdam und Berlin sei nur die monatliche Grundgebühr niedriger als im Verbandsgebiet „Mittelgraben“, nicht jedoch der Mengenpreis. In einer Stadt habe man andere Voraussetzungen als im ländlichen Gebiet, wo das Netz im Verhältnis zur Einwohnerzahl größer sei, argumentierte Lenk. Die Mengengebühr falle in den WAZV-Gemeinden Michendorf und Nuthetal allerdings mit 1,81 Euro pro Kubikmeter zuzüglich Mehrwertsteuer geringer aus als in Potsdam mit 2,01 Euro pro Kubikmeter oder bei den Berliner Wasserbetrieben mit 2,03 Euro. „Ein Preis von 1,66 Euro, wie er in dem Aufruf gefordert wird, ist allerdings unrealistisch“, sagte Waltraut Lenk.
Denn mit den Gebühreneinnahmen finanziere die MWA größtenteils die Sanierung des Trinkwassernetzes. Jedes Mal, wenn eine Straße in den Verbandsgemeinden ausgebaut wird, werde auch geprüft, ob die Wasserleitungen erneuert werden müssen. „In den vergangenen Jahren ist in diesem Bereich sehr viel passiert. Das Ergebnis: Wir haben weniger Rohrbrüche und Wasserverluste als in der Vergangenheit“, so Lenk. Aber auch künftig gebe es noch viel zu tun, unter anderem in Wilhelmshorst, wo die Leitungen zum Teil schon seit den Gründerjahren um 1910 in der Erde liegen.
Außerdem bediene die Wasser- und Abwassergesellschaft mit den Gebühren „Verbindlichkeiten“, also zum Beispiel Kreditzahlungen. Schließlich werde auch nur ein Teil von 55 Cent am Kubikmeterpreis von 1,81 Euro für die Betriebsführung durch die MWA verwendet, sagte Lenk und widersprach damit dem Vorwurf, ihr Unternehmen würde unwirtschaftlich arbeiten. Thomas Lähns
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