Potsdam-Mittelmark: Premiere für ehrenamtliche Hundestaffel Polizei und DLRG retten 61-Jährigen in Golzow
Potsdam-Mittelmark - Zu einer großangelegten Suchaktion von Polizei und Deutscher Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) ist es am Donnerstagabend im Raum Golzow gekommen. Gesucht wurde ein 61-jähriger Mann, der hier in einer betreuten Wohneinrichtung lebt und am Vormittag als vermisst gemeldet wurde.
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Potsdam-Mittelmark - Zu einer großangelegten Suchaktion von Polizei und Deutscher Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) ist es am Donnerstagabend im Raum Golzow gekommen. Gesucht wurde ein 61-jähriger Mann, der hier in einer betreuten Wohneinrichtung lebt und am Vormittag als vermisst gemeldet wurde. Der als krank und orientierungslos beschriebene Mann konnte erst am Abend gefunden werden, nachdem ein Polizeihubschrauber ihn mit einer Wärmebildkamera in einem Gebüsch im Golzower Industriegebiet an der B 102 entdeckt hatte. Was für die Profis fast Routine war, wurde für zwei ehrenamtliche Hundeführer von der DLRG zur ersten Bewährungsprobe.
Seit anderthalb Monaten unterhält der Verband eine Rettungshundestaffel in Bad Belzig. Mitglieder sind Durchschnittsbürger, die mit ihren Hunden helfen wollen, wie der technische DLRG-Einsatzleiter Jens Serbser gestern gegenüber den PNN erläuterte. Zweimal pro Woche werde auf dem Hundeplatz unter professioneller Anleitung trainiert, um die Tiere zu sogenannten Flächensuchhunden auszubilden. „In einem Bereich von 30 000 Quadratmetern können sie einen Menschen orten“, erklärte Serbser. Da die Tiere aber nicht zwischen der Witterung verschiedener Menschen unterscheiden können, seien verlassene Wald- und Feldgebiete der ideale Einsatzort. Für die Suche von Menschen in der Stadt seien Personensuchhunde, sogenannte Mantrailer, besser geeignet. Auch ein solcher Hund gehöre zur ehrenamtlichen Bad Belziger Staffel.
Für die DLRG, die normalerweise im Bereich der Wasserrettung arbeitet, ist die Suche nach Menschen per Hund ein Novum, wie der Vizepräsident des Landesverbandes, Eike Gläser, gestern sagte. „Aber wir haben interessierte Leute gefunden und einen Ausbilder dazu“, so Gläser. Er betonte den sozialen Aspekt der ehrenamtlichen Menschenrettung auch mit Hunden. Eine weitere Hundestaffel werde zurzeit im Landkreis Barnim aufgebaut.
Die Belziger Hundeführer sind gegen 16 Uhr von der Polizei hinzugezogen worden. Mehrere Polizisten waren bereits im Einsatz, um benachbarte Gebäude und Maisfelder zu durchkämmen. Auch in Geschäften, Bussen und Zügen wurde nach dem 61-Jährigen Ausschau gehalten. Erst gegen 20 Uhr entdeckte der Polizeihubschrauber dann den Mann – verwirrt und unterkühlt. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, dort untersucht und konnte später in sein Zimmer in dem betreuten Wohnheim zurück kehren.Thomas Lähns
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