Potsdam-Mittelmark: Programm für Gesundheit am Arbeitsplatz

Kleinmachnow - In seiner Ausbildung hat Kfz-Mechaniker Carsten Grassmann (24) nie etwas davon gehört, dass man beim Reifen montieren auf die Körperhaltung achtet. Das wiederum hat Walter Scholz gleich gesehen, denn entsprechend schlechte Haltungsnoten gab er dem jungen Kfz-Mechaniker. Scholz gehört zum Team der AOK Brandenburg, die Gesundheitsberatung für Unternehmen anbietet. Mit dem Pkw-Center Kleinmachnow arbeitet die AOK nun erstmals mit einer Kfz-Werkstatt zusammen. Der Krankenstand in den Betrieben sei zwar zuletzt zurückgegangen, sagte gestern der Brandenburger AOK–Vize-Vorstand Franz Josef Lünne vor Journalisten in Kleinmachnow. Das liege aber eher daran, dass viele Leute oft trotz Krankheit zur Arbeit gingen. Wenn Mitarbeiter doch ausfallen, dann liegt das in mehr als einem Viertel der Fälle an Problemen mit Muskeln und Knochen. Auch beim Kfz-Center in Kleinmachnow fehlen laut Geschäftsführer Roland Kaiser Mitarbeiter selten. Probleme mit der Wirbelsäule hätten aber ältere Kollegen schon beklagt. Per Video wurden die Kollegen bei der Arbeit gefilmt, die Filme hinterher ausgewertet. Statt der Hocke werden die Kollegen bei Arbeiten in Bodennähe zukünftig die Kanadierposition einnehmen: ein Knie auf dem Boden, das andere Bein nach vorn angewinkelt. Dafür wird das Unternehmen jetzt Kniekissen besorgen. Doch nicht nur in der Werkstatt lauern Gesundheitsrisiken. Auch die Arbeitsplätze am Schreibtisch hat die AOK sich angeschaut: die Bildschirme, aber auch, ob die Tische die richtige Höhe haben. Die AOK hofft, dass sich weitere Unternehmen aus dieser und andern Branchen für das Programm melden. (Telefon 03328-451513) eck