Potsdam-Mittelmark: Projekte für Umwelt und Arbeitsplätze
Rotkehlchen-Verein sucht Kontakt zur Politik
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Beelitz - Der „Erithacus rubecula“ besitzt ein ausgeprägtes Revierverhalten, ist ein fröhlicher Sänger und ein unverzichtbarer Vertilger von Insekten und wirbellosen Weichtieren. Zu deutsch Rotkehlchen, gab er seinen Namen auch dem Verein um Herwarth Kuck. Hier haben sich Einwohner von Klaistow und Umgebung zusammengefunden, um gemeinsam etwas für ihren Lebensraum zu bewirken. So wollen sie unter anderem mit dem Pflanzen von Vogel- und Windschutzhecke ihre Ortschaft vor der Versandung schützen. Weiterhin haben sie seit der Vereinsgründung im Sommer 2004 bereits zahlreiche Obstbäume gepflanzt, deren Produkte Sie später direkt verkaufen wollen. Kürzlich hatte der Verein nun Vertreter von Land, Kreis und Kommune in den Beelitzer Tiedemannsaal eingeladen, um über die Möglichkeit zu diskutieren, mit Umweltprojekten Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen.
Von Radfahrwegen, Alleebepflanzungen, von Naturpfaden und Obstbaumalleen war in der Runde der etwa 40 Teilnehmer die Rede. Gelänge es der regionalen Politik mittels realistischer komplexer Planungen, langfristig eine Verknüpfung dörflicher Entwicklung mit Naturschutz- und Umweltmaßnahmen herzustellen, könnten tatsächlich echte Arbeitsförderprogramme greifen und Arbeitsplätze entstehen, hieß es. Die anwesenden Podiumsteilnehmer, allen voran der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Günter Baaske, Landrat Lothar Koch (SPD) und der Geschäftsführer der Hartz-IV-Agentur Maia, Bernd Schade, betonten, dass regionale Initiativen durch die Politik eine Chance erhalten müssen. Der Dschungel der Fördermöglichkeiten müsse gelichtet werden, und Abstimmung auf allen Ebenen sei nötig, um bisherige Einzelmaßnahmen zu bündeln, damit nachhaltigere Ergebnisse erzielt werden könnten. AOK-Sprecher und Moderator der Veranstaltung, Jörg Trinogga hatte zu tun, die verschiedenen Ausgangsreferate für eine konstruktive Diskussion aufzubereiten.
Im Forum erläuterte Elke Seidel, Abgeordnete der Bündnisgrünen im Kreistag Potsdam-Mittelmark, das Projekt der seit Ende 2004 auf dem Dach der Oberschule Beelitz installierten Bürgersolaranlage und die Idee vom „Virtuellen Kraftwerk“. Das zu erwartende Aufkommen an Energie im Landkreis sollte laut Elke Seidel künftig mit einem solchen „Virtuellen Kraftwerk“ gemanagt werden.Dort sollen alle Informationen über die Energieerzeugung zusammenfließen. Windkraft und Sonneneinstrahlung seien nur schwer genau voraussehbar, die Schwankungen könnten dann durch die Steuerung von Bio- und Blockheizkraftwerken ausgeglichen werden. Standort für das virtuelle Kraftwerk könnte das historische Heizhaus Beelitz-Heilstätten sein. Dies sei ein Beispiel, wie mit einem Dienstleister der Zukunft Arbeitsplätze geschaffen werden könnten.
Die Vertreter der gastgebenden Aktionsgemeinschaft „Rotkehlchen e.V.“ wollen nun Landesregierung, Kreistag und Arbeitsfördergesellschaft über diese erste Zusammenkunft informieren und deren Vertreter in absehbarer Zeit erneut einzuladen.Magda Greßmann
Magda Greßmann
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