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Potsdam-Mittelmark: Purzelmänner auf Geldsuche

Sozialausschuss unterstützt neue Anlage für Kegler

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Sozialausschuss unterstützt neue Anlage für Kegler Michendorf - Nach langem Anlauf soll nun endlich der große Wurf gelingen: Bis 2009 könnten Michendorfs Kegelfreunde eine neue Bahn bekommen. Zumindest soll das Vorhaben erst einmal in den Investitionsplan der Großgemeinde bis 2010 aufgenommen werden. Der Sozialausschuss hatte sich am Mittwochabend dafür ausgesprochen, den hiesigen Club „Purzelmann e.V.“ dabei zu unterstützen. Überraschend, denn vor einem halben Jahr wurde das Projekt im gleichen Gremium noch abgelehnt. Damals wollte der Verein als Bauträger auftreten und setzte auf Mittel aus dem Bundesfördertopf „Goldener Plan Ost“ zur Finanzierung von Sportstätten in den neuen Ländern. Damit sei aber nicht mehr zu rechnen, so Ausschussmitglied Rüdiger Herzog (Grüne) am Mittwoch. Das Programm laufe in diesem Jahr aus. Dies war ein Ablehnungsgrund im April. Ein weiterer waren die geschätzten Folgekosten für die Gemeinde von 17000 Euro pro Jahr. Die Gesamtkosten für eine Anlage mit vier Bahnen wurden bislang auf 365000 Euro geschätzt. Die Zahlen müssten aber neu berechnet werden, schließlich stünden Sponsoren in Aussicht und die Vereinsmitglieder würden selbst mit anpacken und dadurch Handwerkerkosten reduzieren, so Keglerin Karin Bademann. Die Vereinsmitglieder brachten im Ausschuss erneut ihre Argumente vor: Zirka hundert „Purzelmänner“ gibt es mittlerweile, darunter 24 Kinder. Die beiden Bahnen in dem Gebäude neben dem Gemeindezentrum sind mittlerweile über 80 Jahre alt, werden aber rege genutzt: In der Woche für das Training und an den Wochenenden für Wettkämpfe. In insgesamt zehn Gruppen wird in Klassen bis zur Landesliga gekegelt. Aber nicht nur der Verein nutzt die Bahn: „Wir betreuen eine Behindertengruppe, die bei uns kegelt und auch der Michendorfer Hort spielt hier“, so Bademann weiter. Mittlerweile reiche der Platz nicht mehr aus, gerade bei Wettkämpfen gestalte sich der Ablauf auf zwei Bahnen mehr als schwierig, heißt es in einem Schreiben des Kegelclubs. Mit einer neuen Anlage würde mehr Nachwuchs in den Verein kommen, man könne in mehreren Mannschaften spielen, sei erfolgreicher - auch in höheren Spielklassen - und würde so die Gemeinde bereichern. Ausschussvorsitzender Gerhard Mühlbach (SPD) hob die Verbindung der Kegelbahn zum Gemeindezentrum hervor und damit ihren Nutzen als „Volkssportstätte“. „Wenn wir eine neue Anlage bauen, dann nicht für den Club, sondern die ganze Gemeinde.“ Immerhin hat der Kegelsport in Michendorf Tradition: Die erste Bahn entstand 1907. Den KC „Purzelmann“ gibt es seit der Wende – und seitdem streiten die Mitglieder für bessere Spielbedingungen. Thomas Lähns

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