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Potsdam-Mittelmark: Queen Geraldine

Die Blütenkönigin will mit Klischees aufräumen – und freut sich über ein besonders schönes Jahr

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Werder · Petzow – „Unsere Queen, die Geraldine“ steht an der Ladentür. Den Spruch haben ihr die Kollegen geschrieben, erzählt Geraldine Mühlstädt. Aber eigentlich sei es der Heimatverein Petzow gewesen, der mit diesem Wahlspruch am Auto für die 29-Jährige geworben hat. Schließlich arbeitet die Werderanerin seit fast sechs Jahren hier im Ort – im Hofladen des Frucht-Erlebnisgartens von Christine Berger. Vor nicht einmal zwei Wochen wurde sie zur Blütenkönigin 2007 gekürt.

Die ersten zwei Wochen im Amt waren „schön, aufregend und ein bisschen anstrengend“, berichtet sie. Fünf Tage lang sei sie während des Baumblütenfests unterwegs gewesen – im neuen Königinnen-Kleid, das ihr „sofort wie angegossen gepasst“ habe. Als Königin sei sie jedoch nicht nur schönes Gesicht, sondern vor allem „Botschafterin“, betont sie gleich: „Jetzt habe ich ein Jahr Zeit, ein bisschen aufzuräumen mit dem Klischee.“

Vor sieben Jahren zog die gelernte Einzelhandelskauffrau von Berlin nach Werder (Havel): Der Tochter wegen, die im Sommer acht Jahre alt wird. In Werder sei es einfach „wesentlich ruhiger“ als in der Hauptstadt.

Zum Blütenball im rekonstruierten Großen Ballsaal der Bismarckhöhe sei sie ohne große Erwartung gegangen. Bei vier Mitbewerberinnen habe sie sich keine Chancen ausgerechnet: „Ich habe mich auf einen entspannten Abend gefreut“, erinnert sie sich. Eltern und Freunde waren auch dabei. Die hätten ihr im Vorfeld immer wieder geraten, sich zu bewerben. Dabei gibt es im Freundeskreis bereits eine Preisträgerin: Die Baumblütenkönigin 2005, Sabrina Bohne. Von der habe sie in den Tagen vor den Auswahltests einen Strauß mit Obstzweigen geschenkt bekommen – zur besseren Vorbereitung auf die Königinnenprüfung. Schließlich werden die Bewerberinnen in der Bestimmung von Obstbäumen getestet.

Den Entschluss zur Bewerbung fasste Geraldine Mühlstädt Ende Januar auf der „Grünen Woche“. Zum vierten Mal habe sie bei der internationalen Lebensmittelmesse in Berlin an einem Stand gearbeitet und den Besuch der Blütenkönigin gesehen. Das habe den Ausschlag gegeben. Auf die nächste „Grüne Woche“ freut sie die Titelträgerin jetzt besonders.

„Ich habe ein schönes Jahr erwischt“, ist sie sich sicher: Die Eröffnung des Großen Ballsaals, das Wetter und sogar ein neues Auto. Damit wird die Königin zu ihren öffentlichen Auftritten gefahren.

Auch wenn der genaue Jahresplan noch nicht steht: Die ersten Termine nach dem Blütenfest hat die neue Königin bereits in dieser Woche wahrgenommen. Am Mittwoch traf sie sich mit den Fußballspielern von Hertha BSC, die zu Gast in der Hertha-Partnerstadt Werder waren: „Es hat Spaß gemacht“, versichert die 29-Jährige. Zu dem Termin seien auch viele Schüler gekommen.

Zum Blütenköniginnen-Gipfel kam es kurz darauf, am Mittwoch Nachmittag: Da überreichte Geraldine Mühlstädt die Königinnen-Schärpe an die diesjährige „Awo-Blütenkönigin“ im Seniorenheim „Am Schwalbenberg“. Gekrönt wurde Sigrid Kissel, die einen Tag zuvor ihren 66. Geburtstag gefeiert hatte. Bereits zum dritten Mal wurde im Seniorenzentrum im Rotkehlchenweg die „Awo-Blütenkönigin“ gekürt.

Geraldine Mühlstädt hat sich derweil den 18. Mai „vorgemerkt“: Dann treffen sich die Finanzminister der G 8-Staaten im Resort Schwielowsee. Jana Haase

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