Potsdam-Mittelmark: Ran an die Firmen
Neues Konzept für Wirtschaftsförderung liegt vor
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Potsdam-Mittelmark - Forschung und Technologie im Raum Teltow, Ernährungswirtschaft zwischen Werder (Havel) und Beelitz – und in den Weiten der Mittelmark jede Menge Tourismus: Der Kreis will das wirtschaftliche Profil seiner Landstriche schärfen. Dafür soll der Stab für Wirtschaftsförderung jetzt neu ausgerichtet und auf die Regionen abgestimmt werden. Das heißt: Für den Raum Teltow, die Region Werder/Beelitz und den gesamten Rest wird künftig je ein Ansprechpartner im Landratsamt zuständig sein. „Wir wollen noch dichter an den Unternehmen dran sein“, so Stabschefin Eveline Vogel gestern auf PNN-Anfrage.
Von den 18 000 Unternehmen in Potsdam-Mittelmark hätten rund 70 Prozent ihren Sitz im Potsdamer Umland, zwei Drittel der erwerbstätigen Bevölkerung würde hier arbeiten. Dem müsse man Rechnung tragen, heißt es im Konzept. Dem Technologie- und Gründerzentrum in Teltow als Kompetenzentrum für Biomaterialien soll dabei eine zentrale Bedeutung zukommen: Von hier aus sollen internationale Wirtschaftsbeziehungen und Kooperationen von Wirtschaft und Wissenschaft ausgebaut und neue Unternehmen angelockt werden. Der Kreis soll vom TZT aus als Innovationsstandort vermarktet und die Region Teltow als Innovationsregion im Bereich Biotechnologie und Medizin entwickelt werden – um verstärkt EU-Projekte dorthin zu holen, auch in Zusammenarbeit mit dem polnischen Partnerlandkreis Nowo Tomysl.
Andererseits solle aber auch der ländliche Raum mit seinen grundverschiedenen Bedingungen nicht vergessen werden. Landrat Wolfgang Blasig (SPD) hat bereits das Ziel formuliert, Werder wieder zu einer der Hauptanbauregionen für den Obstbau in Deutschland zu entwickeln. Weitere Themen vor allem in der Peripherie: die Finanzkraft der Kommunen verbessern und das Image des Kreises als Wohn- Lebens- und Arbeitsort stärken, damit sich Fachkräfte hier niederlassen. Wichtiger Punkt soll auch die Entwicklung des Tourismus werden – zum Beispiel durch den weiteren Ausbau des Rad- und Wanderwegenetztes.
Der Stab für Wirtschaftsförderung, der von derzeit fünf auf sechs Mitarbeiter wachsen soll, will zudem einiges mehr an Service bieten. Dazu gehört ein Informationssystem mit Online-Datenbanken über Immobilien und Gewerbebetriebe sowie einem regionalen Konjunkturbarometer. Auch den Bedarf an Fachkräften und mögliche Potenziale will man regelmäßig abfragen und steuern. In Zusammenarbeit mit den Kommunen und den Kreisbehörden sollen zudem Genehmigungen noch schneller eingeholt werden. Laut Wirtschaftsförderer Martin Rätz gehe es nicht zuletzt darum, die bereits ansässigen Unternehmen zu unterstützen – und sie damit hier zu halten. Thomas Lähns
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