Potsdam-Mittelmark: Raum für Komplimente
Zum fünften Mal studentische Kunst in Heilstätten
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Beelitz - Zum fünften Mal in Folge macht die „Europäische Austausch-Akademie“ (EEA) in Beelitz-Heilstätten von sich reden. Bei der Kunstveranstaltung werden junge Leute von verschiedenen Universitäten Europas zum künstlerischen Arbeiten in die maroden Gemäuer des größten Flächendenkmals Brandenburgs geladen. Vier Wochen arbeiten sie und lernen sich kennen. Diesmal waren 41 Studenten aus Helsinki, Leeds, Brüssel, Amsterdam, Enschede, Utrecht und Zwolle dabei. Thema dieses Jahr: „Szenenwechsel“. Zusammen mit Gastdozenten werden die Teilnehmer angehalten, eigene und gemeinsame Projekte zu verwirklichen. Letzteres geschah seit dem 10. August in Gestalt eines 50-Minuten-Films gleichen Titels, an dem alle beteiligt waren. Er wird am Sonnabend vor dem Beelitzer Rathaus seine Premiere finden. Am Wochenende sind sämtliche Arbeiten in der einstigen Männer-Lungenheilstätte, Dr.-Herrmann-Straße, zu besichtigen. Phantasie wird benötigt, nicht alles erschließt sich von selbst. Die schon traditionelle „Wunderkammer“ vielleicht am ehesten, oder die herrlichen Wandzeichnungen einer chinesisch-stämmigen Engländerin im oberen Flur, wo man allerorts auf Schatten trifft – Porträts der Teilnehmer. Einem „Tunnel“ aus Dornenkronen wird man begegnen, dem Wandbild hinter einem Flurdurchbruch, welches die Künstlichkeit von Kinderspielzeug zeigt, fleischlich gewordene Stühlen der Teilnehmerschaft, einem Raum, in dem alles schief und unnatürlich ist. Auch der Regen wird künstlerisch gestaltet. Am poetischsten könnte jenes Refugium von Zukunftsbefragung werden, zugleich ein „Raum für Komplimente“. Die ihn baut, sagte dazu: Es soll hier etwas bleiben von uns. Die Abschluss-Veranstaltung und Werksbesichtigung ist am Sonnabend ab 15 Uhr, die Filmpräsentation 20.30 Uhr. Am Sonntag 10 bis 18 Uhr wird zu einer Kunstauktion eingeladen. g.p.
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