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Einen gestohlenen Alfa Romeo haben Polizisten bei der Razzia auf einem ehemals landwirtschaftlich genutzten Gelände an der Schwanebecker Chaussee im Brücker Ortsteil Baitz ausgegraben. Die mutmaßlichen Täter hatten das Auto vollständig im Sand eingebuddelt.

© Polizei

Von Hagen Ludwig: Razzia in „Schrauberwerkstätten“

Drei Männer wegen Verdacht des bandenmäßigen Autodiebstahls verhaftet / Fast 100 Polizisten im Einsatz

Stand:

Potsdam-Mittelmark – Bei einem Großeinsatz mit fast 100 Beamten hat die Polizei am Montagmorgen im Raum Brück drei mutmaßliche Autodiebe festgenommen. Den Männern im Alter von 22, 29 und 30 Jahren wird vorgeworfen, in einer Vielzahl von Fällen bandenmäßig Autos in Berlin und Brandenburg gestohlen, in sogenannten „Schrauberwerkstätten“ zerlegt und die Teile unter anderem über das Internet verkauft zu haben, sagte Pressesprecher Toralf Reinhardt vom Landeskriminalamt Brandenburg (LKA) gestern den PNN.

Die am Montag festgenommenen Männer sitzen jetzt in Untersuchungshaft. Gegen drei weitere Verdächtige, die weiter auf freiem Fuß sind, wird noch ermittelt. Sie seien den Behörden namentlich bekannt, hieß es. Alle sechs deutschen Verdächtigen sollen laut Landeskriminalamt aus dem Raum Brück stammen.

Durchsucht wurden am Montag ab 6 Uhr früh insgesamt elf Objekte in den Ortschaften Linthe, Brück, Baitz, Borkwalde und Neuendorf. Laut Reinhardt handelte es sich um mehrere ehemals landwirtschaftlich genutzte Objekte mit alten Feldscheunen und großen Hallen sowie um drei Werkstätten und Wohnungen. Bei der überraschenden Razzia sind die Reste von mehreren Autos entdeckt worden. „Wir wussten vor Beginn der Aktion nicht, was wir finden werden“, sagte Reinhardt, doch der Erfolg bestätige den großen Aufwand. Eine besondere Überraschung erwartete die Beamten auf einem ehemaligen landwirtschaftlichen Gelände an der Schwanebecker Chaussee in Baitz. Dort entdeckten sie einen vollständig im Sand vergrabenen Alfa Romeo. Gefunden wurden auch ein Audi TT sowie zwei weitere Pkw mit gefälschter Kennzeichnung, zwei gestohlene Motorblöcke, Computer, Datenträger und weitere Beweismittel.

Vor der Durchsuchung am Montag hatte eine gemeinsame Ermittlungsgruppe der Landeskriminalämter Berlin und Brandenburg im Auftrag der Staatsanwaltschaft Potsdam eine Vielzahl von Verdachtsmomenten und Erkenntnissen zusammengefasst. Die mutmaßlichen Täter seien der Polizei bereits sehr gut bekannt gewesen, sagte LKA-Sprecher Reinhardt. Unter anderem seien sie schon durch Widerstand bei Polizeikontrollen oder Drängeln auf der Autobahn aufgefallen. Alle Erkenntnisse sind jetzt zusammengefasst worden. Vorgeworfen werden den sechs Männer im Alter zwischen 22 und 40 Jahren nun Bandendiebstahl, Bandenhehlerei, Bedrohung, Nötigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, Fahren ohne Führerschein, Urkundenfälschung und weitere Delikte. Bei den drei Festgenommenen, handele es sich laut Reinhardt um die Hauptverdächtigen. Sie sind am gestrigen Dienstag dem Haftrichter vorgeführt worden, der die Haftbefehle bestätigte. Bei der großangelegten Durchsuchungsaktion am Montag wurden die Beamten des Landeskriminalamtes von der Landeseinsatzeinheit Brandenburg und der Fahndungsgruppe der Zentralen Berliner Verkehrsdienste unterstützt.

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