Potsdam-Mittelmark: Recyclingpark statt Deponie
Abfallbetrieb Potsdam-Mittelmark meisterte neues System der Müllentsorgung ohne Probleme
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Abfallbetrieb Potsdam-Mittelmark meisterte neues System der Müllentsorgung ohne Probleme Potsdam-Mittelmark - Am 1. Juni dieses Jahres ist in Deutschland ein neues Müllzeitalter angebrochen. Seitdem darf nur noch vorbehandelter Müll, der keine Klimagase mehr abgibt und nicht mit anderen Stoffen reagiert, deponiert werden. Der gesamte Haus- und Sperrmüll aus dem Landkreis Potsdam-Mittelmark muss jetzt für diese gesetzlich vorgeschriebene Vorbehandlung in den Recyclingpark Brandenburg (Havel) gebracht werden. Die bisher genutzten Deponien in Neuendorf und Fohrde haben ausgedient. Diese Umstellung sei beim kreiseigenen Abfallwirtschaftsbetrieb Potsdam-Mittelmark (APM) reibungslos verlaufen, sagte Geschäftsführer Thomas Wendenburg gestern auf einer Pressekonferenz. Als effektiv habe sich der Einsatz von so genannten Wechselbehältern erwiesen. Die etwa 10 Tonnen fassenden Container werden nach dem Einsammeln des Mülls von den Entsorgungsfahrzeugen auf spezielle Zugmaschinen mit Hänger verladen und dann erst zum Recyclingpark gebracht. So müsse nicht jedes Entsorgungsfahrzeug extra mit Fahrer und Beifahrer den Recyclingpark ansteuen, sagte Wendenburg. Nun zahle sich aus, dass sich der APM langfristig auf die Umstellung bei der Müllentsorgung vorbereitet und den Fahrzeugpark entsprechend umgestellt habe. Auch der Sperrmüll werde mit speziellen Transporten nach Brandenburg gebracht. Dafür wurde auf dem Betriebshof in Niemegk eine speziele Umladestation errichtet. Für die Entsorgung einer Gewichtstonne Haus- oder Sperrmüll zahle man im Recyclingpark jetzt 79,90 Euro. Damit sei der Preis vor allem beim Sperrmüll erheblich angestiegen, sagte Wendenburg. Hier lagen die Entsorgungskosten für den APM bisher bei 50 Euro pro Gewichtstonne inklusive Abholung. Inwieweit sich das im kommenden Jahr auf die Müllgebühren für die Einwohner niederschlägt, könne jetzt noch nicht genau gesagt werden. Wahrscheinlich werde es noch einmal zu einer leichten Steigerung kommen. Bereits für das laufende Jahr waren die Gebühren wegen der nun notwendigen Vorbehandlung des Mülls um 15 Prozent erhöht worden. Im Vergleich zu anderen Landkreisen und Städten Brandenburgs sei das Gebührenniveau jedoch immer noch relativ niedrig, so Wendenburg. Der APM habe auch 2004 effektiv gewirtschaftet und einen Jahresüberschuss von 216000 Euro erzielt (im Jahr 2003: 191000 Euro). Um die Mehrkosten für die Einwohner abzufedern, bietet der APM seit vergangenem Jahr die Biotonnen an. Durch die Aussortierung des Biomülls lasse sich die Menge des Mülls, der nach Brandenburg gebracht werden muss, von vornherein erheblich verringern, betonte Wendenburg. Einige Wohnungsgesellschaften im Landkreis wie die Teltower WGT würden diese Möglichkeit bereits im Sinne ihrer Mieter nutzen. Mit Teltows größter Wohnungsgesellschaft, der TWG, sei man jedoch noch nicht zu einer Einigung gekommen. Insgesamt werden im Landkreis jetzt fast 1000 Biotonnen mit einem Fassungsvermögen von 120 und 240 Liter genutzt. Für die Sanierung und endgültige Sicherung der ausgedienten Deponie in Neuendorf ist nun der Landkreis Potsdam-Mittelmark als Eigentümer verantwortlich (PNN berichteten). 2,3 Millionen Euro sind für die Glättung der Oberfläche und die Versiegelung des Müllberges vorgesehen. Mit Blick auf den defizitären Kreishaushalt konnte Wendenburg jetzt die freudige Miteilung überbringen, dass das Land in diesem Jahr noch einmal 1,15 Millionen Euro Fördermittel für diese Maßnahme zur Verfügung stellt. Hagen Ludwig
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