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Potsdam-Mittelmark: Resort Schwielowsee sorgt für gute Zahlen

Deutlicher Anstieg der Gästezahlen seit der Gründung vor zwei Jahren / Nachbarkommune Schwielowsee kann nicht profitieren

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Werder / Schwielowsee - Die Stadt Werder (Havel) konnte mit ihren Ortsteilen von der Eröffnung des Resorts Schwielowsee vor genau zwei Jahr deutlich profitieren. Zwar gibt es aus datenrechtlichen Gründen keine aufgeschlüsselten Zahlen. Die Erhebung des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg zeigt allerdings ein nachhaltiges Anwachsen von Ankunftszahlen und Auslastungsgrad der angebotenen Betten seit der Eröffnung des Resorts. So wurden im Jahr 2005 insgesamt 59 531 Ankünfte in Berherbungsbetrieben mit mehr als neun Betten und auf Campingplätzen gezählt, im Jahr 2006 waren es sogar 59 768. Selbst im Boomjahr der Potsdamer Buga 2001 gab es in Werder nur 56 097 Ankünfte.

Die Zahl der Übernachtungen lag im vorigen Jahr bei 197 000, die Gäste blieben durchschnittlich 3,3 Tage in der Blütenmetropole – etwa einen Tag länger als in Brandenburg (Havel), Schwielowsee oder Potsdam und einen halben Tag länger als im Landesschnitt. Das gestiegene Interesse für Werder hatte nach der Buga für zwei Jahre angehalten, bevor die Zahl 2004 auf 53 089 Ankünfte drastisch sank. Die durchschnittliche Auslastungsmarge der Vorjahre von weit unter 30 Prozent konnte dann erst im Jahr 2005 mit dem Resort Schwielowsee durchbrochen werden. Sie lag im Jahr 2006 mit 30,3 Prozent allerdings noch unter dem Landesschnitt von 33,4 Prozent.

Werders Beigeordneter Hartmut Schröder (CDU) erklärte, dass mit dem Resort eine deutliche Qualitätssteigerung zu verzeichnen ist, besonders im Wellnessbereich. Er verweist auf die hohen Auslastungszahlen im Juni (40,1 Prozent), August (40,2) und September (37,2) vorigen Jahres, das Privatsegment würde dann teils nicht mehr ausreichen.

Die meisten Urlauber-Anfragen würden nach wie vor aus Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersachen kommen. Die kurzfristige Urlaubsplanung nehme zu. Schröder geht davon aus, dass jeder Besucher etwa 14 Euro am Tag ausgibt – ein erheblicher Umsatzbetrag bei etwa 1,2 Millionen Tagestouristen in Werder und seinem Umland.

Auch der neue Wasserwanderrastplatz an der Föhse erfreue sich zunehmender Beliebtheit. Von April bis Oktober hätten 1095 Gäste in 438 Booten hier übernachtet. Der benachbarte Wohnmobilstellplatz sei in der Saison mit täglich etwa zehn Wohnmobilen frequentiert.

In der Nachbarkommune Schwielowsee schaut man etwas neidisch auf Werder. Hier konnte man die guten Zahlen aus dem Buga-Jahr nicht mehr erreichen, obwohl das Resort in Werders Ortsteil Petzow den Schwielowsee im Namen trägt. 43763 Ankünfte wurden 2001 gezählt, im vorigen Jahr waren es noch 32 846. Ein Einbruch auch gegenüber den Jahren 2004 und 2005, wo 37620 und 39 080 Gästeankünfte gezählt wurden. Auch Fährmann Karsten Grunow – ein touristischer Seismograph der Region – berichtet von einem Umsatzminus von 15 Prozent: Der kühle April und August, die kalten Feiertagswochenenden und die Fußball-WM nennt er als Gründe. Das bestätigt die Vorsitzende des Fremdenverkehrssvereins Schwielowsee, Birgit Farthmann. Straßenbauarbeiten in Caputh hätten außerdem durchgeschlagen.

Aber warum steht die Baumblütenstadt so viel besser da? „Werder ist mit dem Resort Schwielowsee, der Baumblüte und der Bismarckhöhe ständig mit touristischen Themen im Gespräch“, erklärt Farthmann. Das gut ausgestattete Tourismusamt Werder würde sich rund um die Uhr um die Vermarktung kümmern. „Wir versuchen das in Schwielowsee mit kleineren Themen wie dem Fährfest, dem Fahrradsonntag oder in diesem Jahr mit dem Schwielowsee-Festival“, so Farthmann. Auch mit der neuen Saison-Buslinie um den Schwielowsee oder neuen touristischen Pauschalangeboten sei man auf dem richtigen Weg.

Man könne von Werder und Potsdam immerhin durch die im vorigen Jahr gegründete, gemeinsame Tourismusinitiative „Wir“ profitieren. Jüngstes Wir-Produkt ist eine Wasserwanderkarte Potsdamer und Brandenburger Havelseen. Schon im ersten Quartal dieses Jahres ist laut Farthmann in Schwielowsee ein positiver Trend gegenüber dem Vorjahr zu erkennen. Henry Klix

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