Potsdam-Mittelmark: Richtkrone über Teltows Altstadt Kuppelmayrsche Siedlung erstmals zu besichtigen
Teltow - Vergangenheit und Zukunft – diese zwei Begriffe interpretieren das künftige Bürgerzentrum gleich mehrfach. Denn das über 250-jährige Gebäudeensemble am alten Marktplatz hat mehrere Kapitel Teltower Stadtgeschichte mitgeschrieben und weitere werden folgen.
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Teltow - Vergangenheit und Zukunft – diese zwei Begriffe interpretieren das künftige Bürgerzentrum gleich mehrfach. Denn das über 250-jährige Gebäudeensemble am alten Marktplatz hat mehrere Kapitel Teltower Stadtgeschichte mitgeschrieben und weitere werden folgen. Das jüngste Kapitel hieß am Freitag Richtfest in der „Kuppelmayrsche Siedlung“ und nicht wenige unter den Gästen erinnerten sich an die Tanzabende ihrer Jugendzeit in der Gaststätte „Schwarzer Adler“. Auch Brandenburgs Finanzminister Rainer Speer (SPD) war Teltow noch aus Vorwendezeiten im Gedächtnis, zumindest als Durchfahrtsort nach Berlin-Schönefeld. „Es ist schwierig hier ein Zentrum zu entwickeln“, sagte Speer. Mit drei Millionen Euro unterstützen Bund und Land deshalb das Sanierungsvorhaben in der Altstadt.
Demnächst wird Teltow auch vom künftigen Status eines Mittelzentrums profitieren können, wie der Finanzminister in Aussicht stellte. Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) erhofft sich von dem ehrgeizigen 8,5 Millionen Euro Bauvorhaben, dass es Leben in die Altstadt bringt. Schon der Baubeginn im Jahre 2001 habe motivierend auf die Nachbarschaft ringsum gewirkt, und der nun ebenfalls eingerüstete Kirchturm gegenüber bestätige, das Bauen in der Altstadt ansteckend sei, so Schmidt. Dabei schien der Geist des Ortes in diesem alten Stadtkern nach der Wende langsam einzuschlafen, hätte nicht das mutige Bekenntnis von Schmidts Amtsvorgänger Siegfried Kluge und einer Mehrheit der Stadtverordneten einst dafür gesorgt, dass die vom Volksmund getaufte „Kuppelmayrsche Siedlung“ wieder eine Zukunft hat.
Viele Steine galt es aus dem Weg zu rollen, und auch beim Bauen selbst zeigte sich, dass Steine ausgetauscht werden mussten, da kein Putz mehr auf ihnen hielt. Ein undichtes Dach, Schwamm und ein jahrelanger Zerfallsprozess hatten der Bausubstanz zugesetzt. Dass man bei der Sanierung auf manch böse Überraschung stieß und zwei Baustopps verhängt werden mussten, erwähnte der Teltower Zimmermannmeister Walter Engel beim Richtfest.
60 Prozent der Dachbalken mussten ausgetauscht werden, so Engel. Der nun fertige Rohbau konnte am Freitag erstmals von der Öffentlichkeit in Augenschein genommen werden. Auch der Finanzminister ließ es sich nicht nehmen die künftige Amtsstube des Bürgermeister zu besichtigen, von deren Fenster man auf die Ritterstraße blickt. Am Ende des Korridors ist der Übergang zum modernen Verwaltungsbau an der Neuen Straße eher fließend. Nur die Gebäudehülle wird die zeitlichen Epochen zitieren mit unterschiedlichem Putz, die Neuzeit präsentiert sich bereits als Glas- und Aluminiumkonstruktion, auf die noch keramische Elemente aufgebracht werden. Neugierig auf ihr neues Domizil waren auch die Mitarbeiter der Verwaltung. Insgesamt 60 von ihnen werden im Frühjahr einziehen, darunter der Kita-Eigenbetrieb.Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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