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Potsdam-Mittelmark: Riesen-Trubel und Beschaulichkeit

Zehntausende kamen zum Auftakt des Blütenfestes. Polizei spricht von relativ friedlichem Verlauf

Stand:

Werder (Havel) – Riesen-Trubel in Werders Straßen und auf der Insel, Beschaulichkeit indes in den Gärten und Plantagen unter farbig leuchtenden Obstbäumen. Für jeden Geschmack hatte der Auftakt des 133. Baumblütenfestes wohl etwas zu bieten. Zehntausende Besucher feierten am Wochenende in Werder (Havel) - allein mit der Bahn reisten etwa 20 000 Gäste an. „Bisher ist alles gut verlaufen, wir haben zwei schöne Tage erlebt“, sagte Bürgermeister Werner Große (CDU) am Sonntagnachmittag. Auch die Polizei erklärte, es habe keine nennenswerten Störungen des Festes gegeben. Alles sei relativ friedlich verlaufen.

Am Samstag hatte Bürgermeister Große pünktlich um 14.20 Uhr gemeinsam mit der frisch gekürten Blütenkönigin Karola Schulz auf dem Marktplatz das größte Volksfest Brandenburgs eröffnet. Am traditionellen Festumzug, der zuvor gut eine Stunde durch die Blütenstadt gezogen war, hatten 68 Vereine und Gruppen mit 35 bunt geschmückten Wagen teilgenommen. 2000 Teilnehmer ließen sich von den Gästen, die dicht gedrängt am Straßenrand standen, feiern. Eine Überraschung war die Präsentation der Evangelischen Kirchengemeinde, die erstmals am Umzug teilnahm. Auf ihrem Festwagen rockte die Band Kruse AG: „Sexy – was hast du bloß aus diesem Mann gemacht“ und andere Hits von Marius Müller-Westernhagen trafen den Nerv der Festgäste. Die Kirchengemeinde warb damit für ihre Aufführung des Musicals „Der verlorene Sohn“ am 19. Mai in der Heilig-Geist-Kirche. Der Rockstar hat dafür die Erlaubnis gegeben, seine Songs zu nutzen.

Vom Hohen Weg über das Stadtzentrum bis zur Insel, in den Ortsteilen und auf den Plantagen am Obstpanoramaweg sowie auf Werders Weinberg wird jetzt noch bis zum 6. Mai gefeiert. Über 400 Händler haben ihre Stände aufgeschlagen. Davon werden laut Veranstalterangaben über 100 von Werderanern betrieben. Auf acht Bühnen treten Bands und DJs auf. Mehr als 50 Schausteller komplettieren das Angebot. Bereits sehr gut gebucht waren am Wochenende die Rundfahrten der Havelbus-Gesellschaft durch die Obstplantagen.

Bis zu 30 Grad Celsius, Zehntausende Gäste und reichlich Alkohol – das war eine Mischung, die die Sicherheitskräfte zum Auftaktwochenende in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt hatte – allein die Bereitschaftspolizei war mit zwei Hundertschaften präsent. „Gemessen an der großen Besucherzahl können wir mit dem bisherigen Verlauf des Festes jedoch zufrieden sein“, erklärte der zuständige Direktionsleiter Peter Meyritz. Insgesamt seien bis Sonntagnachmittag 37 Strafanzeigen aufgenommen worden, im Vergleich zum ersten Festwochenende 2011 waren das 50 Prozent weniger registrierte Straftaten. Den Schwerpunkt bildeten auch diesmal wieder Körperverletzungen. Die Polizei sprach zudem 58 Platzverweise aus, 18 Gäste mussten in Gewahrsam genommen werden.

Auch die Bundespolizei war allein am Samstag mit über 500 Beamten im Einsatz, um die An- und Abreise der Gäste in den Zügen und auf den Bahnhöfen zu überwachen. Dort registrierten die Beamten 34 Straftaten vorwiegend von Betrunkenen. Am Samstag gegen 23 Uhr zog ein Fahrgast gegen 23 Uhr in einem Regionalexpress auf freier Strecke zwischen Golm und Priort unberechtigt die Notbremse – der Zug verspätete sich um etwa eine Stunde. Wegen der hohen Temperaturen sei es zudem vermehrt zu Einsätzen des Rettungsdienstes gekommen. Auch Beamte der Bundespolizei hätten wiederholt Erste Hilfe geleistet, sagte ein Sprecher.

Bei zahlreichen Verkehrskontrollen stellte die Polizei indes lediglich einen betrunkenen Autofahrer. Die Veranstalter raten auch für die kommenden Festtage zu einer Anfahrt mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln. Die Deutsche Bahn setzt zusätzliche Züge ein und verlängert beziehungsweise leitet planmäßige Züge um. Reisenden wird empfohlen, die Tickets für die Hin- und Rückfahrt zusammen zu kaufen. Wer dennoch mit dem Auto kommt, sollte beachten: Wegen einer Baustelle im Bereich Havelauen kann es ab der Autobahnausfahrt Phöben zu Staus kommen. Besuchern wird geraten, die Ausfahrt Groß Kreutz zu nehmen.

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