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Potsdam-Mittelmark: „Riesenchance für Teltow“

Eigentümer des „Immergrün“-Geländes erwarten klare Antwort von der Stadt

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Teltow - Für die Eigentümer der alten GPG-Immergrün-Fläche an der Ruhlsdorfer Straße kam die Nachricht vom Mittwoch überraschend: Auf ihrem Grundstück will die Stadt eine Sporthalle mit 2500 Sitzplätzen errichten (PNN berichteten). Zwar geht es in dem Beschluss, den die Stadtverordneten auf ihrer jüngsten Sitzung verabschiedeten, vorerst nur um einen Standortvergleich mit fünf weiteren Flächen. Aber Hans-Harald Fitschen, einer der drei Eigentümer, findet das Vorgehen dennoch befremdlich.

„Über die aktuellen Pläne hat mit uns noch kein Vertreter der Stadt gesprochen“, sagte Fitschen den PNN. Seit elf Jahren gehört das etwa fünf Hektar große Gelände mit dem Heizhaus der Eigentümergesellschaft, die im Grundbuch eingetragen ist. Mehrere Male habe man mit der Stadt über eine mögliche Entwicklung gesprochen. „Aber die gleichgültige Haltung ließ uns erkennen, dass man kein Interesse hat.“ Auch auf schriftliche Anfragen der Eigentümer sei die Antwort aus dem Rathaus immer gleich gewesen: Die Zeit für eine Entwicklung ist noch nicht reif. Nur Ex-Wirtschaftsförderer Peter Rönnebeck habe einer Entwicklung positiv gegenüber gestanden, sagt Fitschen. Damals wollte die Eigentümergesellschaft an die Projektentwicklungsgesellschaft „UDG“ mit Sitz in Bremervörde verkaufen, einer Tochter des Energieriesen EWE. Der Projektentwickler fragte bei der Stadt an, ob das Gelände als Eigenheimsiedlung entwickelt werden könnte. In einem Gespräch vor etwa einem Jahr ging es auch um die Option, zusätzlich eine Sporthalle auf einem Geländteil zu errichten, wo derzeit eine abrissreife Lagerhalle steht.

Diesem Wunsch des Bürgermeisters habe sich die UDG nicht verschließen wollen, sagt Fitschen mit Verweis auf das Engagement des Unternehmens. Denn außer den Dienstleistungsbereichen Energie, Wasser, Informationstechnologie und Gebäudemanagment tritt der Energiekonzern EWE als Sponsor für den Fußballnachwuchs in den Geschäftsregionen Ems-Weser-Elbe und Brandenburg auf. Zudem ist er Sponsor von Werder Bremen, unterstützt die Basketballmannschaft im Firmensitz Oldenburg.

Nach den Gesprächen mit dem Wirtschaftsförderer kaufte die EWE den Eigentümern das Gelände ab – unter dem Vorbehalt der baulichen Entwicklung. Doch die Versuche, die Gespräche mit der Stadt Teltow fortzusetzen, seien seit dem Weggang Rönnebecks ins Stocken geraten. Daher ist noch immer nicht klar, ob es losgehen kann mit der Entrümpelung und dem Abriss des nicht mehr benötigten Schornsteins vom alten Heizhaus sowie Erschließungsarbeiten.

Da dafür rund vier Millionen Euro investiert werden müssten, ist eine klare Antwort von Seiten der Stadt unabdingbar. Doch bisher habe es keine positive Resonanz aus der Verwaltung gegeben, weiß Fitschen. „Dabei wäre es für Teltow eine Riesenchance, wenn die EWE dieses Gelände entwickeln würde“, kann Fitschen die Haltung der Stadt nicht mehr verstehen. Da hätten andere Gemeinden Brandenburgs mehr Interesse gegenüber dem Investor gezeigt. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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