Potsdam-Mittelmark: Rollstuhl-Heber für den Supermarkt
Die Beelitzer Schüler Christian Härtel und Manuel Aurich erhielten gestern den Landespreis „Giraffe“
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Die Beelitzer Schüler Christian Härtel und Manuel Aurich erhielten gestern den Landespreis „Giraffe“ Beelitz - Eine Giraffe fürs Sally-Bein-Gymnasium – deren Schüler Christian Härtel und Manuel Aurich erhielten gestern den gleichnamigen Preis für Verdienste in der Behindertenarbeit überreicht. Die beiden Abiturienten siegten in der Kategorie mit dem ungewöhnlichen Namen „Brandenburger, die sich mit besonders hohem Engagement für die Belange behinderter Menschen einsetzen“. Das preisgekrönte Projekt der beiden 19-Jährigen: Eine Vorrichtung, die es Rollstuhlfahrern erlaubt, die Waren in den oberen Etagen von Supermärkten zu erreichen. Die Idee zu dem Rollstuhl-Lift entstand beim Besuch im Supermarkt, wie Manuel Aurich erzählte: „Wir beobachteten einen Rollstuhlfahrer, der überhaupt nicht zurechtkam.“ Seit einem Jahr arbeiten die beiden an dem Projekt und waren damit schon beim Bundesfinale des Jugend forscht-Wettbewerbs dabei. Neben der Hebefunktion besitzt der Spezial-Rollstuhl einen Bildsschirm, der Produktinfos liefert und winzige Verpackungsangaben vergrößert. Nächstes Jahr soll die Technik weiter verbessert werden, Aurich und Härtel wollen sich noch einmal bei „Jugend forscht“ bewerben. „Unsere Vorrichtung soll universaler einsetzbar sein und mit einem Akku funktionieren“, erklärte Christian Härtel. Sozialministerin Dagmar Ziegler, die die Preise in Potsdam verlieh, lobte den Einsatz der Beelitzer. „Beide Schüler sorgen dafür, dass Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen den Alltag eigenverantwortlich bewältigen können.“ Jury-Mitglied und Brandenburgs Behindertenbeauftragter Rainer Kluge blickte voraus: „Das Preisträger-Projekt löst hoffentlich einen Domino-Effekt aus.“ Normalerweise müssten sich Verkäufer in Supermärkten viel intensiver um behinderte Menschen kümmern, damit solche Hilfe-Vorrichtungen erst gar nicht nötig seien, so Kluge. Der symbolische Giraffe-Preis wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal vom Brandenburger Sozialministerium in drei Kategorien vergeben, die anderen Preisträger stammen aus der Prignitz und Brandenburg (Havel). Auch die beiden anderen Kategorien tragen übrigens recht sperrige Namen: „Brandenburger, die sich mit einem besonders hohen Engagement für die Gleichstellung/Selbstbestimmung behinderter Menschen einsetzen“ und „Innovatives Projekt zur Teilhabe behinderter Menschen am Arbeits- und Berufsleben“. Henri Kramer
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