
© Tobias Reichelt
Potsdam-Mittelmark: Rosen sind der Renner
Blumenhändler und Züchter in Mittelmark haben sich für den Ansturm der Liebenden gewappnet und einige Tipps parat
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Potsdam-Mittelmark - Barbara Mügge kennt sie alle: Die vorbildlichen Blumenkäufer, die frisch verliebten, die alt verliebten und natürlich auch die vergesslichen. „Die Vergesslichen kommen einen Tag nach dem Valentinstag, weil sie die traurigen Augen ihrer Frau nicht mehr aushalten“, sagt die Kleinmachnower Floristin und schmunzelt.
Heute ist der 14. Februar, heute ist Valentinstag. Küsse, Gedichte, Blumen und andere Liebesbeweise – am Tag der Liebenden gehört all das für viele Menschen dazu. Zwar halten einige den Valentinstag für eine Erfindung von Floristen und Süßwarenhändlern, aber das Brauchtum, seinem Liebsten etwas zu schenken, geht viel weiter zurück: In England wird er bereits seit dem Mittelalter gefeiert. In den Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte das Ritual nach Deutschland. So kommt es, dass am Valentinstag immer wieder zahlreiche Liebende auch die kleine Kleinmachnower Blumenstube von Barbara Mügge stürmen. Schon seit elf Jahren betreibt sie ihr Geschäft Am Hochwald. Meist sind es Männer, die am Valentinstag zur Floristin kommen. „So viele sehe ich sonst an keinem anderen Tag im Jahr in meinem Laden“, sagt sie.
Schokolade, Gutscheine, Parfüm oder sogar Unterhaltungsspiele – der Geschenkkreativität der Liebenden sind am Valentinstag keine Grenzen gesetzt. Zu den häufigsten Präsenten zählen aber nach wie vor Blumen. Absoluter Renner sind rote Rosen. Das sagt auch Uta Jacobs vom Garten Center Geltow. Der Valentinstag sei der Tag im Jahr, an dem so viele Rosen über den Ladentisch gehen, wie sonst höchstens am Muttertag. „Unsere Floristen freuen sich schon darauf“ – auch weil der Valentinstag nicht mit einem normalen Arbeitstag zu vergleichen sei. Mindestens 600 Rosen sollen heute in Geltow verkauft werden, sagt Jacobs.
Die fleißigsten Liebhaber würden oft schon am Abend vor dem eigentlichen Valentinstag in das Gartencenter gehen. „Sie wollen den Partner am Morgen mit dem Strauß überraschen.“ Uta Jacobs kann das Männern nur empfehlen – die 46-Jährige kann sich schon seit Jahren am Valentinstag auf ihren morgendlichen Strauß roter Rosen von ihrem Mann freuen. „Das kommt gut an“, sagt Jacobs.
Etwas entspannter geht es am Valentinstag am Rosengut Langerwisch zu, sagt Kati Bräutigam. „Ich schwanke zwischen Bedauern und Erleichterung“, sagt die Leiterin des Gartencenters. Denn anders als es der Name vermuten lässt, werden am Rosengut zum Valentinstag kaum Rosen verkauft. Dort hat man sich auf Topfrosen spezialisiert und die haben bis April noch Winterschlaf.
Trotzdem kennt sich Kati Bräutigam bestens mit Schnittrosen aus. Wer heute einen Strauß kaufen will, sollte das möglichst nicht in einem Supermarkt, sondern beim Fachhändler tun, rät die Expertin. „Bei dem enormen Bedarf, den es an diesem einen Tag im Jahr an Rosen gibt, kann ich mir nicht vorstellen, dass alle frisch sind.“ Viele seien in den vergangenen Tagen tiefgekühlt, also schlafen gelegt worden worden. Deshalb sollten Mann oder Frau einen genauen Blick auf die Blumen werfen: Wenn die kleinen grünen Blätter unter dem Rosenkopf noch dicht an der Pflanze liegen, dann sind sie frisch, sagt Bräutigam. Spreizen sich die Blättchen weit ab, dann sind die Blumen schon alt. Zwar könne auch ein Blick auf die Schnittfläche helfen, aber das allein sei kein Erkennungszeichen. Eine frische Schnittfläche könne auch bedeuten, dass die Rose gerade frisch gekürzt wurde.
Weil rund um den Valentinstag die Preise für Rosen steigen, rät Barbara Mügge ihren Kunden deshalb oft zum Kauf eines Frühlingsstraußes mit Tulpen, Narzissen oder Freesien. Erst einmal sei es bei ihr vorgekommen, dass sie am Abend des Valentinstages sämtliche Schnittblumen im Laden verkauft hatte. „Aber selbst für Spätzünder finden wir dann noch was“, verspricht Mügge. „Dann werden eben die Blüten von den anderen Topfpflanzen abgeschnitten.“
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