Potsdam-Mittelmark: Rückkehr in die „Untere Schule“
Erste Einblicke in die neue Lehrküche und die moderne Bibliothek
Stand:
Michendorf · Wilhelmshorst - Dass Cola, Schokolade und Pommes Frites nicht Hauptbestandteil des Ernährungsplanes sein sollten, bringt ihren Schützlingen immer wieder bei. Jetzt kann die WAT-Lehrerin (Wirtschaft, Arbeitslehre, Technik) an der Oberschule Wilhelmshorst auf neue Möglichkeiten zurückgreifen: Am jüngsten Tag der offenen Tür wurde erstmals die neue Lehrküche den Besuchern präsentiert. Mit modernster Ausstattung wie vier Herden mit Ceranfeld und genügend Arbeitsplätzen dürfte das Kochen gesunder Mahlzeiten den Schülern noch mehr Spaß machen – und die Geschirrspülmaschine dafür sorgen, dass auch genügend Zeit dafür bleibt, diese zu verzehren.
Untergebracht ist die Küche in jenem Gebäude, das die Wilhelmshorster noch als „Untere Schule“ kennen. Nach Jahren des Leerstandes wurde der geschichtsträchtige Bau saniert und im Rahmen des Campus-Projektes mit allerlei Finessen ausgestattet. „Bislang mussten wir in der eigentlichen Schulküche unterrichten. Zur Essensausgabe am Mittag mussten wir das Feld räumen, außerdem gab es nur einen Herd“, erinnerte sich Jutta Gürgen. Jetzt können sich die WAT-Klassen und die Arbeitsgemeinschaften genug Zeit nehmen. Gelehrt wird, was gesund ist und trotzdem einfach zubereitet werden kann, wie zum Beispiel Nudelgerichte. Auch die Fremdsprachenkurse können sich hier an den jeweiligen Nationalgerichten versuchen. Im Geschichtsunterricht kann zudem gezeigt werden, wie sich die Menschen zum Beispiel im Mittelalter ernährt haben.
Im ersten Stock befindet sich nunmehr die Schulbibliothek, die neben Büchern auch fünf moderne Computer beherbergt. Eine Leseecke ist ebenfalls geplant. So können die Hausaufgaben erledigt, Projekte ausgearbeitet oder Vorträge vorbereitet werden – in ruhiger und angenehmer Atmosphäre. Schulleiter Peter Fuchs ist glücklich, dass die vom Land gemachten Zusagen für die Oberschule auch eingehalten werden. Der Umbau des gesamten Geländes zum Schulcampus geht zügig voran, in den kommenden beiden Jahren sollen hier noch einmal 270 000 Euro investiert werden. Die Alte Turnhalle soll zur Aula und Caféteria umgebaut werden, die Außenanlagen noch gestaltet werden. In naher Zukunft soll auch der Verkehr aus dem Heidereutherweg verbannt werden – dann ist das Vorhaben umgesetzt.
Die Investitionen werden hier unter anderem mit dem guten Schulklima gerechtfertigt: „Die Kinder kommen gern her, und auch ihre Eltern zeigen Interesse an dem, was wir hier machen", so Fuchs. Am Wochenende seien so viele Besucher wie noch nie hier gewesen: Eltern, auch ehemalige Schüler, und örtliche Betriebe. Erfolgreich laufe auch das Ganztagsangebot, welches es seit kurzem hier gibt: Neben den 13 Förderkursen am Nachmittag, welche die Unterrichtsfächer vertiefen, gibt es auch 15 Arbeitsgemeinschaften, die von Vereinen oder Eltern geleitet werden. Unter anderem gehören Fußball und Tennis, ein Keramikkurs, Modellbau und die Jugendfeuerwehr dazu. 85 Prozent der Grundschüler und 63 Prozent der Sechst- bis Zehntklässler nehmen die Angebote wahr.
Grund- und Oberschule sind hier an einem Standort. Für Fuchs ein Vorteil: „Die Grundschulklassen können die technische Ausstattung nutzen, die Lehrer sehen die weitere Entwicklung ihrer Kinder.“ Und die Sekundarstufen-Lehrer könnten sich regelmäßig informieren, was in den unteren Klassen passiert. Die Einweihung des fertigen Campus ist für das kommende Schuljahr geplant.
Die meistgestellte Frage am Tag der offenen Tür zielte übrigens auf die Möglichkeiten nach der Schule. So erfuhren die Eltern, dass ihre Kinder nicht nur eine Ausbildung machen können, sondern auch das Abitur absolvieren oder auf eine Fachschule wechseln können. „So etwas ist viel zu wenig bekannt“, so der Schulleiter. Thomas Lähns
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: