Potsdam-Mittelmark: Rupprecht for Werder?

Werder (Havel) - Ein Termin vorige Woche irgendwo in Potsdam: Ein Mitglied des CDU-Landesvorstands l?sst beil?ufig fallen, dass Minister Rupprecht zur Landtagswahl 2009 in Werder f?r ?die Sozis antreten? soll. Kurz zuvor hatte Ministerpr?sident Platzeck ja seine Kandidatur in der Uckermark angek?ndigt. Die Karten werden derzeit neu gemischt. Und das der Bildungsminister ins Rennen geht, ist sicher. Da wird man neugierig.

Also was ist dran? Anruf im Bildungsministerium. Der Ministeriumssprecher will weder best?tigen noch dementieren ? ein Signal, dass es sich lohnt, weiterzufragen. Anruf in der Parteizentrale, deutliche Ansage von SPD-General Klaus Ness: ?Gehen sie davon aus, dass Frau Funck nicht gegen Herrn Rupprecht verlieren wird, sondern gegen Frau Melior.? Sch?n gesprochen, so was wird gelesen ? nun ja, ein Wahlkampf-Dino wie Ness kennt nat?rlich auch die Halbwertzeit von Zeitungsmeldungen.

Denn es f?llt schon auf, dass es SPD-Landtagsabgeordnete Susanne Melior in ihrem Wahlkreisgebiet nicht ?berall einfach hat. In Schwielowsee und Michendorf ist sie noch recht h?ufig zu sehen, wird zu offiziellen Terminen eingeladen, hat manches f?r das Radwegenetz oder den ?ffentlichen Nahverkehr bewirken k?nnen. Aber im CDU-regierten Werder ? Fehlanzeige.

Die Gro?e schwarze Zone scheint, was den Landtag angeht, f?r Saskia Funck reserviert zu sein. Der Abstand ist ja nicht so gro?: Funck gewann das Direktmandat vor drei Jahren mit 28,1 Prozent, Melior hatte 27,8. Da z?hlt im Zweifel jede Namensnennung, jedes Bildchen in der Zeitung, jedes Gespr?ch. Doch: Da sind noch die Schultermine ? wie j?ngst die Hertha-Partnerschaft mit der D?michen-Grundschule ? da kommt man am SPD-Bildungsminister selbst in Werder nicht vorbei. Es ist auch nicht drumrum zu reden, dass der Mann in Glindow wohnt. Also, Herr Rupprecht?: ?Das wird nicht von mir allein entschieden.? Mit Frau Melior habe man eine gute Kandidatin. Ganz konkret: Direktkandidat Rupprecht in Werder, Ja oder Nein? Rupprecht salomonisch: ?Ich schlie?e es nicht aus.?

Dass die Zeitung von Parteien mal zum gegnerischen Lager geschickt wird, weil man sich nicht selbst traut anzurufen, ist so neu nicht. Manchmal kommt was bei raus ? oder nicht. Manchmal ist man ?u?erst gut beraten, sp?ter noch mal nachzufragen. Das w?re dann so ein Fall.