Potsdam-Mittelmark: S-Bahn beliebter denn je
Absage an Weiterbau bis Stahnsdorf weiter in Kritik
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Region Teltow - Die Teltower S-Bahn wurde im vergangenen Jahr von so vielen Fahrgästen wie noch nie genutzt. Das teilte Ingo Priegnitz, Sprecher der S-Bahn Berlin, am Dienstag auf Anfrage der PNN mit. Einer aktuellen Statistik zufolge stiegen im vergangenem Jahr werktags rund 7000 Fahrgäste auf dem Teltower Bahnhof ein und aus. Insgesamt nutzten damit über zwei Millionen Fahrgäste das Angebot der Linie S 25.
Die Zahlen sind erstaunlich: Noch vor Einführung des 10-Minuten-Taktes auf der Strecke von Teltow bis Berlin-Mitte sind zum Beispiel noch im Jahr 2008 nur rund 3200 Fahrgäste täglich im Bahnhof Teltow Stadt ein- und ausgestiegen. „Die Nachfrage hat sich in den letzten vier Jahren damit mehr als verdoppelt“, teilte Priegnitz mit. Damit liegt die Teltower Strecke im Trend, denn im gesamten S-Bahn-Netz wurden im vergangenem Jahr mehr Fahrgäste gezählt.
Die aktuellen Zahlen befeuern eine Debatte in der Region Teltow um einen möglichen Weiterbau der Strecke bis nach Stahnsdorf. Wie berichtet lehnt der Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB) einen entsprechenden Ausbau langfristig ab – unabhängig davon, wie gut sich die Fahrgastzahlen auf der Linie im vergangenem Jahr entwickelt haben und auch unabhängig davon, wie gut sie sich noch entwickeln könnten. Begründet wurde das mit einem sehr guten Busangebot in der Region Teltow – dies wird jedoch zum Teil von den Kommunen selbst bezahlt.
Nach dem Deutschen Bahnkundenverband, dem Verkehrsclub Deutschland und dem Vorsitzenden der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft KAT hat sich deshalb jetzt auch die Stahnsdorfer CDU zu Wort gemeldet. „Mit Unverständnis haben wir die Ablehnung der Verlängerung der S25 zur Kenntnis genommen“, sagte Daniel Mühlner. Eine solche Bahn komme Pendlern entgegen, Wege nach Berlin würden kürzer, zahlreiche Beschäftigte würden profitieren. Mühlner forderte aber auch die Gemeinde Stahnsdorf auf, sich gerade jetzt stärker für den Ausbau bis ins Stahnsdorfer Gewerbegebiet einzusetzen. Bloße Gedenkveranstaltungen zum 100-jährigen Jubiläum der Friedhofsbahn, der einstigen Zugverbindung Stahnsdorfs nach Berlin, seien dafür das falsche Mittel. tor
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