Potsdam-Mittelmark: Sauberes Wasser, schönes Ufer
Wildenbruch will sich mit Wanderweg und Uferbereinigung in die Sanierung des Seddiner Sees einbringen / Streit um Schwarzerlen
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Wildenbruch will sich mit Wanderweg und Uferbereinigung in die Sanierung des Seddiner Sees einbringen / Streit um Schwarzerlen Michendorf-Wildenbruch. Der Ortsteil Wildenbruch will einen Beitrag zur Sanierung und Reinhaltung des großen Seddiner Sees leisten. Damit wird die Kooperation zwischen der Gemeinde Seddiner See, dem hier ansässigen Institut für angewandte Gewässerökologie sowie dem benachbarten Golf- und Countryclub um einen Partner reicher. Auf seiner Sitzung am Mittwochabend erörterte der Ortsbeirat die einzelnen Punkte. In den nächsten Jahren werde der See durch Sanierungsmaßnahmen sehr viel sauberer, prophezeite der stellvertretende Ortsbürgermeister Jürgen Krebs. Im Frühjahr will der Golf- und Countryclub seine Peliconanlage in Betrieb nehmen, mit der aus dem See gepumptes Wasser zuerst von Phosphatverbindungen gereinigt wird und dann teils zur Beregnung des Golfplatzes verwendet und teils in den See zurück geleitet werden soll. Das Grundwasserkontingent des Golfplatzes soll komplett in den See gehen. „Dadurch werden im Jahr 500000 Kubikmeter gereinigt", lobte Krebs. Eine Million Euro lässt sich der Countryclub dieses Vorhaben kosten. In ein paar Jahren kann die Sichttiefe zwei Meter betragen – Gewässerökologen prophezeien den saubersten See im Potsdamer Umland. Mit der Verbesserung der Wasserqualität ergebe sich automatisch eine höhere Besucherzahl. „Wir sollten uns unter anderem um den Wanderweg Gedanken machen“, forderte der stellvertretende Ortsbürgermeister. An dieser Stelle kommt Wildenbruch zum Zuge: Auf Anfrage der Gemeinde Seddiner See haben sich die Ortsbeiratsmitglieder auf vier konkrete Maßnahmen geeinigt. Erstens soll der Rundwanderweg, der momentan noch direkt am nördlichen Seeufer entlang führt, verlegt werden. Um die Brutstätten der Wasservögel im Schilfgürtel zu schonen, sollen Spaziergänger künftig den Weg zwischen Countryclub und der Siedlung Bergheide nehmen. Ein neuer Parkplatz an der Luckenwalder Straße soll verhindern, dass Bade- und Wandergäste ihre Autos in Seenähe abstellen. Der dritte Punkt ist in den Augen von Umweltschützern bislang strittig, Anträge diesbezüglich wurden von der Naturschutzbehörde abgelehnt: „Durch einen maßvollen Einschlag der Schwarzerlen am See sollen Sichtachsen hergestellt werden“, erläuterte Ortsbürgermeister Manfred Bellin. Dadurch solle der See erlebbar werden, momentan könne man ihn kaum wahrnehmen. Ein noch wichtigerer Aspekt dabei sei, dass die Erlen massiv zur „Verlandung“ des Sees beitragen, hob Ortsbeirat Klaus Benthin hervor. „Schauen wir da einfach zu oder sorgen wir für die nötige Balance?“ Für die Bereinigung der östlichen Uferzone wollen die Wildenbrucher schließlich mit dem Nachbarort Fresdorf eng zusammen arbeiten. So solle unter anderem für mehr Ordnung an den Wildbadestellen gesorgt werden, auch hier würden Badegäste mit dem Auto bis ans Wasser fahren. „Auf alle Fälle sollten wir auch unseren anderen Ortsteilen klar machen, dass der Seddiner See für Michendorf wichtig ist“, sagte Benthin abschließend. Thomas Lähns
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