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Potsdam-Mittelmark: Schlechteste Apfelernte seit 1992 erwartet

Werderaner Obstbauern rechnen mit 60 Prozent der durchschnittlichen Erträge

Stand:

Werder (Havel) - Nach Rekorderträgen im vergangenen Jahr wird für die laufende Saison in der Obstanbauregion Werder die schlechteste Apfelernte seit Jahren erwartet. Zwar sei ein kleiner Einbruch nach erfolgreichen Erntejahren normal, da sich die Bäume dann erholen, sagte der Geschäftsführer des Obst- und Gartenbauvereins Werder, Stefan Lindicke, gestern auf PNN-Anfrage. „Durch die Fröste während der Blüte im April, den nassen Mai sowie die anschließende Trockenheit wurde dieser Effekt aber noch verschärft.“ Auch in der vergangenen Woche hätten die Regengüsse kaum die Region Werder erreicht. „Hier sind bestenfalls dunkle Wolken angekommen. Wir haben letzte Woche fünf Millimeter Regen gemessen.“ Laut Lindicke falle der Minderertrag je nach Lage und Sorte unterschiedlich aus, gemessen am Durchschnitt der vergangenen Jahre rechne er für seinen Obsthof mit 60 Prozent der Erträge. Mit der Ernte der frühen Sorten wie Piros werde gerade begonnen, bis zur Haupternte sind noch vier Wochen Zeit. „Wir hoffen auf ordentlichen Regen, damit die Früchte wenigstens noch etwas größer werden“, so Lindicke. Die Äpfel hätten durchaus noch Zeit und Reserven, an Größe zuzulegen. „Dazu brauchen sie aber Feuchtigkeit.“

Die Lage in Werder deckt sich mit dem ganzen Land Brandenburg: Die Obstbauern erwarten in diesem Jahr die schlechteste Apfelernte seit 1992. Wie das Amt für Statistik gestern mitteilte, wird derzeit landesweit von einer voraussichtlichen Erntemenge von 13 800 Tonnen ausgegangen. Im Vorjahr waren noch 29 800 Tonnen Äpfel gepflückt worden.

Laut vorläufigen Schätzungen wird ein Ertrag von 115 Dezitonnen pro Hektar erwartet. Das seien 133 Dezitonnen weniger als im Vorjahr und 110 Dezitonnen unter dem Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre. Die Anbaufläche liege unverändert bei rund 1200 Hektar. Äpfel werden in Brandenburg hauptsächlich in Potsdam-Mittelmark und Märkisch-Oderland sowie in Frankfurt (Oder) angebaut. Die vorläufigen Daten beruhen auf Schätzungen der Ernteberichterstatter von Mitte Juli. hkx (mit ddp)

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