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Potsdam-Mittelmark: Schmuckstück aus den Staaten

Zweiradmuseum stellt seltenen Harley-Oldtimer aus / Nach Krise erfolgreiche Saison 2007

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Werder (Havel) - Zum Ausklang der Museumssaison freut sich Rosemarie Jordan vom Zweiradmuseum in den Havelauen über ein besonderes Bonbon für die Besucher: Dieser Tage traf als Leihgabe eine Harley-Davidson, Baujahr 1945, ein. Der in Potsdam tätige VW-Designer Michael Fixemer hatte das Gefährt 1995 in Detroit gekauft, restaurierte es in Barcelona, wo er seinerzeit tätig war, und brachte es dann nach Deutschland mit. Die himmelblaue Maschine mit 750er Flathead-Motor trägt noch das Registrierschild des Staates Michigan.

Zum Treffen „100 Jahre Harley-Davidson“ 2003 in Barcelona hatte die Maschine in der Klasse „antike Motorräder“ den ersten Preis erhalten. Michael Fixemer fand bei einem Museumsbesuch in Werder, sein Motorrad sei zu schade für den Keller. Zur Freude Jordans: Mitglieder des Berliner Harley-Davidson-Clubs gehören zu den Stammngästen des Museums – die Museumsleiterin freut sich schon über ihren nächsten Besuch

Rosemarie Jordan blickt auf eine besonders erfolgreiche Museumssaison 2007 zurück. „Diesmal kommen wir gut über den Winter. Durch die Großveranstaltungen wie 50 Jahre ADMV, dem Stationärmotorentreffen oder dem Museumstag mit Vorführungen und Wettbewerben kamen weitaus mehr Besucher als sonst in die Havelauen. Und alle waren von der Atmosphäre begeistert“, erklärt sie. Allein zum ADMV-Jubiläum zählte das Museum über 1000 Gäste.

Noch im März hatte Jordan wegen der angespannten Finanzlage, steigender Betriebskosten und sinkender städtischer Zuschüsse um die Zukunft des Museums gefürchtet. Die Stadt habe eingelenkt, das finanzielle Defizit sei abgebaut. Jordan freut sich besonders, dass das Interesse bei Schüler- und Lehrlingsgruppen stark gewachsen ist: Statt bislang durchschnittlich 10 kamen in diesem Jahr 32 dieser Gruppen ins Museum. „Es ist schön, dass sich auch immer mehr junge Menschen für die Technik- und Zweiradgeschichte interessieren.“

Auf eine große Besucherresonanz hoffen die 22 Mitglieder des MC „Blütenstadt“, der Träger des Museums ist, auch im nächsten Jahr. So wird in Werder wird eine Wanderausstellung des ADMV Station machen, die gut in die Flugplatz-Geschichte der Havelauen passt: eine Gedenkschau für den Flugzeugbauer Gustav Otto, der Anfang des 20. Jahrhunderts einer der ersten Piloten und Flugausbilder Deutschlands war. Sein Vater Nikolaus August Otto war Erfinder des Otto-Motors. Als 1916 die Flugzeugfirma Gustav Ottos in Konkurs ging, gründete der Junior eine neue Firma, die Flottweg-Motorräder baute. Sie bildete später den Grundstein für die Bayerischen Motorenwerke. Gekoppelt wird die Ausstellung mit einem deutschlandweiten Flottweg-Treffen. Das in diesem Jahr erstmals erfolgreich veranstaltete „Stationärmotorentreffen“ mit wird 2008 in größeren Rahmen fortgesetzt, kündigte Jordan an.

Die Museumssaison endet am 31. Oktober. Letzter Höhepunkt ist am 27. Oktober von 10 bis 22 Uhr der Museumstag „Feuer und Flamme“. Dann wird es auch wieder die beliebten Vorführfahrten mit den Museumsstücken geben. Von den 70 Motorrad-Oldtimern und 50 historischen Fahrrädern, die in Werder ausgestellt sind, ist der überwiegende Teil fahrtüchtig.Wolfgang Post, Henry Klix

Bis 31. Oktober geöffnet Mittwoch, Donnerstag, Sonnabend und Sonntag von 10 bis 17 Uhr, in der Winterpause bis Ende März nur noch Sonntag von 10 bis 16 Uhr. Gruppen können sich jederzeit telefonisch unter (03327) 40167 anmelden.

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