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Potsdam-Mittelmark: Schöner und besser umsteigen

Die Gestaltung des Bahnhofs in Bergholz-Rehbrücke soll auch zum Umstieg auf den ÖPNV motivieren

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Die Gestaltung des Bahnhofs in Bergholz-Rehbrücke soll auch zum Umstieg auf den ÖPNV motivieren Von Peter Könnicke Nuthetal - Wenn am Bahnhof Bergholz-Rehbrücke die Schranken gefallen sind, der Verkehr still steht, die Motoren aus sind und man die Augen schließt, kehrt einen Moment Ruhe ein. Öffnet man die Augen, ist es mit der Idylle vorbei. Blechlawinen, eine löchrige Betonstraße vis-á-vis der uncharmanten Bahnhofshalle, wildes Parken rechts und links der Gleise. Planer reden bei einem solchen Anblick von einem städtebaulichen Missstand. Auch Brandenburgs Infrastrukturminister Frank Szymanski nannte das Bahnhofsareal in Bergholz-Rehbrücke gestern so, hatte aber ein Papier dabei, das diesen Zustand ändern soll. Zuwendungsbescheid heißt dieses in der Amtssprache, konkret ist es Geld: Mit 323000 Euro unterstützt das Land Brandenburg die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes in Bergholz Rehbrücke. Nach den Plänen des Fercher Landschaftsarchitekten Josch Bender wird das „wildes Durcheinander“ beendet. Auf der Seite des Bahnhofes werden 56 Fahrradstellplätze sowie vier behindertengerechte Parkmöglichkeiten geschaffen. Auf der anderen Straßenseite, wo sich heute eine alte Ladestraße befindet, werden im zweiten Bauabschnitt 112 Autoparkplätze entstehen. Mit den Nuthetaler Gemeindevertretern hat sich Bender im Ortsentwicklungsausschuss verständigt, es bei dieser Anzahl an Stellplätzen zu belassen und einen Grünzug mit Bäumen anzulegen – um den Übergang von der Stadt in den ländlichen Bereich zu zitieren. Allerdings ist für das Vorhaben noch eine Hürde zu nehmen. Das Grundstück mit der alten Ladestraße gehört der Deutschen Bahn AG. Architekt Bender hält die Bebauung zwar für unproblematisch. Allerdings gab es bislang noch kein Durchdringen des viel verzweigten Geflechts an Bahn-Gesellschaften, um mit den dort Zuständigen die Modalitäten der Grundstücksnutzung zu klären. „Das ist sehr zäh“, beklagte sich gestern Bender und bat Minister Szymanski um Unterstützung. Der versprach, sich mit einem Schreiben an die Bahn zu wenden. Zugleich gab er sich überzeugt, dass mit einem Gestattungsvertrag zwischen Bahn und Kommune die geplante Gestaltung des Areals möglich wird. Gleichzeitig empfahl der Minister, für den zweiten und dritten Bauabschnitt bis zum November die nötigen Fördermittel zu beantragen, da das für solche Maßnahmen vorgesehene Investitionsprogramm im kommenden Jahr ausläuft. Mit dem jetzigen Beginn des ersten Bauabschnittes könne man auf „gewisse Privilegien“ verweisen, die eine erneute Förderung der nächsten Bauabschnitte rechtfertigen würden. Der dritte Bauabschnitt wird auf Potsdamer Gebiet realisiert. An der Endhaltestelle der Straßenbahn soll eine Buswendeschleife gebaut werden, zudem entstehen auch hier Fahrradstellplätze. Die Zugänge zu den Bahnsteigen werden behindertengerecht gestaltet. Potsdams Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz gesellte sich gestern freudig zum Treffen zwischen Szymanski und Ling, denn die Stadt habe sich problemlos in die Planung der Nachbargemeinde „einklicken“ können „So konnten wir Zeitverzüge aufholen und eine gemeinsame Planung beauftragen“, meinte die Dezernentin. Die gesamte Maßnahme – für Bergholz-Rehbrücke und Potsdam – kostet 900000 Euro. Insgesamt hat das Land 623000 Euro Fördermittel in Aussicht gestellt. Zudem unterstützt der Landkreis die Arbeiten in Bergholz-Rehbrücke, so dass die Gemeinde einen eigenen Anteil von 40000 Euro zu leisten hat. Szymanski nannte es gestern ein Ziel der Förderpolitik des Landes, Bahnhöfe und deren Umfeld attraktiv zu gestalten. Der Bedarf zeige, dass die Verkehrsverlagerung vom Auto auf die Schiene gelingen kann, wenn attraktive Angebote geschaffen werden. „Deshalb wollen wir Rehbrücke und auch Potsdam unterstützen, Park+Ride- sowie Bike+Ride-Stellplätze zu errichten und das Umsteigen in Bus und Straßenbahn zu optimieren.“

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