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Potsdam-Mittelmark: Schulhof geht vor Fassade

Grundschule II will Sanierung endlich angehen

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Grundschule II will Sanierung endlich angehen Teltow – Der Zustand des Schulhofs der Grundschule II ist kritisch, darüber gab es am Montagabend keine Zweifel im Teltower Sozialausschuss. Zwar ist für das nächste Jahr eigentlich die Fassadensanierung geplant, aber die Ausschussmitglieder stimmten der CDU-Vertreterin Karla Weber zu, die sagte: „Für die Kinder ist der Hof wichtiger als die Fassade, denn sie brauchen den Bewegung.“ Eine erste Ideenskizze stellte das Planungsbüro „Gründerzeit“ in der Sitzung zur Diskussion. Doch die geschätzten Kosten von 600000 Euro für Sanierung und Gestaltung des Schulhofs sind ein großer Brocken für die Stadtkasse. Demnächst soll der Finanzausschuss prüfen, wie das Projekt finanziert werden kann. Eine Möglichkeit zeigte Architekt Dirk Heydemann in der Sitzung des Sozialausschusses auf. Er schlug vor, das Projekt in drei Jahresscheiben aufzuteilen, weil sich auch das Gelände in drei Bereiche gliedern ließe. So könne mit dem südlichen Areal an der Ernst-Schneller-Straße begonnen werden, auf dem ein begrünter Rückzugsraum entstehen soll. Nicht nur für den Unterricht im Freien, sondern auch für Veranstaltungen sei hier ein Amphitheater denkbar, so der Architekt. Außerdem ist ein weiteres Tor auf dieser Seite vorgesehen. Der mittlere Bereich könnte eine Geländemodellierung erhalten mit Sitzgelegenheiten, Balancierbalken und Spielgeräten. Die Fahrradstellplätze auf der Seite der John-SchehrStraße müssen erweitert werden, den Bereich vor dem Schulgebäude könnte eine Pflasterwelle strukturieren. Zudem sollen verschiedene farbige Bodenbeläge die räumliche Orientierung erleichtern. Dringend notwendig sei aber für den Schulhof vor allem ein Entwässerungssystem, betonte der Architekt. Denn seit Jahren bilden sich nach Regenschauern große Pfützen, weil der Boden undurchlässig und der Hof oft schlammig ist. Auf diese Situation hatte Irene Deckert, Vorsitzende des Fördervereins der Schule, bereits auf der Juni-Sitzung der Stadtverordneten aufmerksam gemacht. Doch Eltern und Lehrer sorgen sich nicht nur, weil die Kinder nach den Hofpausen oft mit nassen Strümpfen und Hosenböden im Unterricht sitzen, sondern auch, weil eine Treppenstufe in der Mitte des Geländes eine Gefahr ist. Bisher kamen die Kinder mit zerschundenen Knien und Prellungen noch glimpflich davon, aber die Eltern wollen nicht warten, bis Schlimmeres passiert. Die Kinder selbst vermissen auf ihrem Schulhof Anregungen zum Spielen. „Es ist öde und langweilig in der Hofpause. Und wenn es regnet, können wir gar nicht raus", beklagte sich der Sohn von Antje Scharf. Sie ergriff deshalb mit anderen Eltern die Initiative, um für die Kinder einfache Spielgeräte selbst zu bauen. Eigene Ideen werden die Kinder demnächst auf Papier bringen, der Architekt will sie in das Gesamtkonzept integrieren. Unterstützt werden die Eltern auch von einem Fachmann, damit die Geräte das amtliche TÜV-Siegel erhalten. Ein Förster liefert ihnen Robinienholz. Daraus wollen sie Balancierbalken, eine Palisadenstrecke und einfache Klettergeräte bauen, auf denen die Kinder auch sitzen können. Bei mehreren Firmen hat der Förderverein bereits erfolgreich Klinken geputzt. Einige spendeten, andere – wie die Teltower Wohnungsbaugenossenschaft – haben sich bereit erklärt, das Vorhaben mit Arbeitskräften zu unterstützen. Auch die Schüler wollen Sponsoren werben und beim Herbstfest am 22.Oktober einen Schulhoflauf veranstalten. 450 Schüler lassen sich an diesem Tag für jede Sportplatzrunde von einem Erwachsenen sponsern. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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