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Treffpunkte für Teenager in Teltow: Sechs Holzpavillons für Jugendliche
In Teltow sollen mehr Rückzugsorte für Teenager entstehen, sechs Holzpavillons sind geplant. Doch manche Abgeordnete fürchten Vandalismus, Krach und Dreck.
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Teltow - Holzpavillons sollen im Teltower Stadtgebiet als Treffpunkte für Jugendliche aufgestellt werden. Diesen SPD-Antrag hat der Bauausschuss der Stadt in seiner jüngsten Sitzung einstimmig angenommen. Damit das Vorhaben umgesetzt werden kann, müssen noch die Stadtverordneten zustimmen. Die SPD-Fraktion will mit den Pavillons ein Wahlversprechen einlösen. Jugendliche bräuchten Rückzugsorte, an denen sie unter sich sein können, ohne auf Befindlichkeiten von Anwohnern Rücksicht nehmen zu müssen, heißt es zur Begründung. Sechs Standorte für die Pavillons hatten Jugendliche zuvor benannt. Nun sollen Kosten und Erfahrungen anderer Städte und Gemeinden mit ähnlichen Angeboten geprüft werden. Auch in Kleinmachnow wünschten sich Jugendliche in der vergangenen Woche Pavillons als Rückzugsorte.
Erfahrung mit den Pavillons hat Peter Trog (CDU), sachkundiger Einwohner im Ausschuss. Im Teltower Mühlendorf gebe es bereits einen auf einem Hügel. Weitere Pavillons aufzustellen nannte Trog ein löbliches Vorhaben. Allerdings müsse damit gerechnet werden, dass der Platz zu einer Müllecke verkomme und zweimal jährlich die Bänke ersetzt werden müssten. So seien jedenfalls seine Erfahrungen im Mühlendorf. Auch würden Anwohner über Dreck und Krach klagen. „Zweimal in der Woche muss die Polizei dort anrücken, mit solchen Dingen muss man dann rechnen“, warnte Trog.
Vandalismus ist ein Zeichen, dass es angenommen wird
Michael Schmelz (SPD) plädierte dafür, nach Lösungen zu suchen, statt das Projekt abzublasen. Für das Projekt sprach sich Eberhard Adenstedt (B90/Grüne) aus: „Es gibt eine Altersgruppe, die nicht mehr in die Klubs gehen will, denn da gibt es keinen Alkohol.“ Allerdings sieht auch er die Wartung solcher Treffpunkte als Problem und schlug vor, einen Streetworker einzusetzen. Aus Sicht von Axel Szilleweit (Linke) sei Vandalismus immerhin ein Zeichen, dass ein Treffpunkt angenommen werde, was er erst einmal positiv werten wolle. Szilleweit schlug ein Selbstbau-Projekt vor, weil die Jugendlichen vielleicht achtsamer mit ihrem Treffpunkt umgingen, wenn sie ihn selbst errichtet haben.
Kritik gab es am Standortvorschlag für einen Pavillon in den Buschwiesen, nahe dem Tierfriedhof. Doch dem Treff im Landschaftsschutzgebiet konnte Eberhard Adenstedt sogar noch einen positiven Aspekt abgewinnen: „Da können die Jugendlichen Tiere beobachten und kommen so auch näher mit Natur in Berührung.“
Kirsten Graulich
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