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Potsdam-Mittelmark: „Seepferdchen“ feiern Geburtstag

Der Kindergarten spielt in Seddin eine besonders große Rolle / 38 Plätze fast immer belegt

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Der Kindergarten spielt in Seddin eine besonders große Rolle / 38 Plätze fast immer belegt Seddiner See – „Kinder, wie die Zeit vergeht!“ Viele Seddiner können sich noch erinnern, wie das Leben vor 30 Jahren im Kindergarten aussah: Im Winter wurden Holz und Kohlen geschleppt, um die Räume für den Dorfnachwuchs warm zu halten, im Sommer Obst eingeweckt, um Vorräte zu schaffen. Heute hat die Kita eine Gasheizung. Der Kohleschuppen ist eine mit Backsteinen verzierte Terrasse, die Küche befindet sich nunmehr im Haus. Die Kinder von damals haben mittlerweile selbst Nachwuchs – und der geht ebenfalls in die Seddiner Kita. Daran mag es liegen, dass die Zusammenarbeit mit den Eltern so gut klappt, vermutet Leiterin Martina Meinhold. Am Freitag feierte die Kita Geburtstag. Mütter und Väter beteiligten sich am Ereignis, übernahmen Versorgung und Unterhaltung der Kinder. Vor 30 Jahren wurde das alte Schulgebäude in der Hauptstraße bezogen. Vieles hat sich seitdem verändert, aber einiges ist auch geblieben. So die Verantwortung der Gemeinde. Während in vielen märkischen Dörfern wegen knapper Kassen die Kitas an freie Träger abgegeben werden, bewahrt man sich hier das Privileg der Erziehung. Axel Zinke, Bürgermeister von Seddiner See, räumte ein: „Das ist die finanziell größte Aufgabe, die wir im Ort haben.“ Vor einigen Jahren wurde zwar an eine Übergabe in freie Hand nachgedacht, doch den Seddinern sei ihr Kindergarten zu wichtig. „Wenn eine Kommune keine Kitas und Schulen hat, vergreist sie am Ende.“ Über solche Probleme kann sich Seddin zurzeit nicht beklagen, die 38 Betreuungsplätze sind fast immer belegt. Das Gebäude ist saniert, eine größere Aufgabe wäre das Dach, sagt die Leiterin. Ein wesentlicher Mangel wurde am Freitag abgestellt: Lange fehlte der Einrichtung ein Name. Dies wurde nun, nach 30 Jahren, geändert: In Anspielung auf die Nähe zum Großen Seddiner See nennen sich das Haus und damit auch die Knirpse nun „Seddiner Seepferdchen“. Zu den Gratulanten gehörte auch Sozialminister Günther Baaske (SPD). Brandenburg liege mit der Kinderbetreuung deutschlandweit vorn. Und er prophezeite für unter Nachwuchsmangel leidende Kommunen eine sichere Zukunft: „Der Geburtenknick ist durch.“ Mit Baaske wurde der Geburtstag politisch, schließlich wurden auch andere Landtagskandidaten im Wahlkreis 18 mobilisiert: Dieter Braune (CDU), Astrid Rabinowitsch (PDS) und Elke Seidel (Grüne) waren überraschend mit Geschenken vorbei gekommen. Thomas Lähns

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