Potsdam-Mittelmark: Selbstlos dienen
Günther Kopp hat in Werder einen Rotarier-Club gegründet. 20 Mitglieder gibt es schon
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Werder (Havel) - Günther Kopp ist keiner, der seine Zeit verplempert. Im hessischen Schöneck war der Inhaber eines Fachverlags im Tennisverein, in der FDP und im Gemeinderat engagiert, außerdem Mitglied des Rotarierclubs Hanau-Maintal. Seit einem halben Jahr nun wohnt der 65-Jährige aus familiären Gründen in einem Bungalow in den Havelauen in Werder. In den Wochen vor dem Einzug lebte er mit seiner Frau im Rittmeister in Kemnitz – und dachte sich, dass das ein schönes Rotarier-Clublokal wäre. Der Inhaber fand das auch. Kopp nahm Kontakt zum Gewerbeverein „pro werder“ auf und lud seine dort aktive Landsfrau Gabriele Richter zum hessischen Abend auf seine Terrasse ein. Es war die Geburtsstunde des Rotaryclubs Werder.
Seit April gibt es wöchentliche Treffen von einem Kreis von 20 Werderanern, die Neuigkeiten aus der Rotarywelt austauschen und anschließend den Referenten zuhören, die zu den verschiedensten Themen aus Wirtschaft und Gesellschaft eingeladen werden. Ein Fregattenkapitän war schon da, der Leiter eines Labors für Tierimpfstoffe, ein Japanexperte und eine Spezialistin für Gendermedizin. Es ist der übliche Ablauf solcher Treffen, die wöchentliche Teilnahme ist für alle Mitglieder Pflicht. Demnächst soll ein offizieller Antrag bei Rotary International gestellt werden, Werder in den District 1940 aufzunehmen. Die rotarische Welt teilt sich in 529 Distrikte, in denen jeweils etwa 50 Clubs zusammengefasst sind. Werder würde zum District zwischen Cottbus und Rügen gehören.
Die Stadt und die Region könnten eine ganze Menge davon haben, die Rotarier sind bekannt für die großzügige Unterstützung sozialer Projekte – und sie sind Träger des weltweit größten nichtstaatlichen Jugendaustauschprogramms. Günther Kopp erzählt, was sein früherer Club Hanau-Maintal allein im vergangenen Geschäftsjahr auf die Beine gestellt hat: Einer Brennpunkt-Grundschule in Hanau wurde eine komplette Schulbibliothek gestiftet. Einer hochtalentierten Musikstudentin aus Litauen wurde mit zwei weiteren Clubs ein Stipendium in Frankfurt (Main) finanziert. Neben einem lokalen und einem regionalen Projekt sind die Rotarier angehalten, jährlich auch ein überregionales zu unterstützen. In Hanau-Maintal war das ein Ultraschallgerät für ein Krankenhaus in den peruanischen Anden. Insgesamt hat der Hanauer Club damit im vorigen Jahr 25000 Euro für soziale Zwecke gespendet. Erzielt wurden sie durch Mitgliederspenden und Benefizveranstaltungen. Wahlspruch der Mitglieder: Service above – selbstlos dienen. Guido Kopp will das nach Werder tragen. Henry Klix
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