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Potsdam-Mittelmark: Sicher am Schwielowsee

Freiwillige Feuerwehr auf gutem Stand / Fuhrpark soll in kommenden Jahren verjüngt werden

Stand:

Schwielowsee - Stück für Stück soll der Fuhrpark der Feuerwehr Schwielowsee in den nächsten Jahren verjüngt werden. Neben der Aufrüstung eines Fahrzeugs sind Neuanschaffungen nötig. Das ist Quintessenz der neuen Feuerwehr-Bedarfsplanung der Gemeinde. Jetzt wurde der Entwurf im Ausschuss für Ordnung und Sicherheit vorgestellt.

In Ferch braucht man einen Mannschaftstransporter, in Geltow muss Ersatz für den gerade ausgemusterten W 50 geschaffen werden. Die Caputher Wehr hat noch einen LO im Bestand, der soll demnächst Abschied nehmen. Auch der Kommandowagen des Gemeindewehrführers – ein Opel Kadett, Baujahr 1991 – wartet auf den Ruhestand. Zurzeit könne die Feuerwehr ihren Aufgaben zu 100 Prozent gerecht werden, bilanzierte Ordnungsamtsleiter Markus Zeeb. „Wir müssen dafür sorgen, dass es so bleibt.“

Statt ein externes Büro mit der Analyse zu beauftragen, hatte das Ordnungsamt in Zusammenarbeit mit den Ortswehren und Gemeindewehrführer Dennis Hartmann den über 100 Seiten starken Katalog selbst ausgearbeitet. Seit zwei Jahren ist jede Kommune in Brandenburg dazu verpflichtet, Seddiner See hatte den Bedarfsplan diese Woche verabschiedet, am Schwielowsee ist es im Dezember so weit.

Längst geht es nicht allein ums Feuerlöschen, wenn die Wehren ausrücken. Zwar bestehe das Gemeindegebiet zu 60 Prozent aus Wald, der besonders im Raum Ferch noch munitionsbelastet ist. Doch die Einsatzzahlen zeigen: Der Schwerpunkt liegt auf technischer Hilfeleistung. 66-mal musste man im vergangenen Jahr zu Autounfällen, Sturm- oder Wasserschäden ausrücken. Gebrannt hatte es 18-mal. Im heißen Sommer 2003 hatte es 47 Brände gegeben.

Zwei Autobahnabschnitte liegen in der Nähe der Gemeinde, darauf hat man sich ebenso eingestellt wie auf die Wasserrettung. In diesem Sommer wurde ein neues Boot für die Geltower Wehr angeschafft. Auch First-Responder-Einsätze, also medizinische Hilfe bevor der Notarzt eintrifft, stehen auf der Tagesordnung.

Industrie gibt es keine, ebenso Hochhäuser. Eine neue Drehleiter sei also erst einmal nicht nötig. Dafür gibt es viele Dienstleister, Kitas, Schulen, Seniorenzentren und den Bundeswehrstandort in Geltow. Die Besonderheiten wurden in einer Gefahrenanalyse berücksichtigt. In 95 Prozent der Fälle werde die Hilfsfrist von vier Minuten eingehalten – die Zeit vom Depot zum Einsatzort.

Auf neuestem Stand befänden sich die Gerätehäuser in den drei Ortsteilen – Neubauten der vergangenen Jahre. Die Schutzkleidung und Ausrüstung werde zurzeit erneuert. Der Ausbildungsstand entspreche den Anforderungen, wünschenswert sei mindestens eine Einsatzübung im Jahr, um Führungskräfte praktisch zu schulen.

Bemängelt wurden die Mitgliederzahlen: einer Sollstärke von 126 Kameraden stehen 86 Aktive gegenüber. Die Einsatzbereitschaft am Tage sei kaum gewährleistet, zurzeit müssen zwischen 6 und 17 Uhr zwei Wehren alarmiert werden, um einen Löschzug zusammen zu bekommen. „Die Werbung geeigneter Bürger muss verstärkt werden“, forderte Ordnungsamtschef Zeeb. Dabei wolle man sich an die Handwerkskammer und ansässige Betriebe wenden. Dass Leute zwangsverpflichtet werden – die Möglichkeit besteht laut Landesgesetz – sei erstmal unwahrscheinlich. Thomas Lähns

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