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Potsdam-Mittelmark: Siedlungspläne am Kanal

Wohnungsbau auf Areal der ehemaligen Betonwerke

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Teltow - Die Chance rückt näher, dass sich in Teltow die einstige Industriebrache am Ende der Oderstraße zu einem Wohnstandort und Erholungsraum wandelt. Für das 6,5 Hektar große Areal an der Kanalaue wurde bereits im Mai letzten Jahres ein städtebaulicher Vorentwurf von den Stadtverordneten verabschiedet. Über den nun fortgeschrittenen Stand der Planungen informierte das Berliner Architekturbüro Artus in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses.

Architekt Norbert Lehmann erläuterte das Projekt, das Wohnbebauung auf dem Gelände der Firma Klösters Betonwerke vorsieht, denn das Unternehmen plant seinen Sitz in das Gewerbegebiet am Regionalbahnhof zu verlagern. Zurzeit nutzt Klösters noch einen großen Teil des Areals am Teltowkanal für gewerbliche Zwecke. Das sind vor allem Lagerflächen für Kies, Schotter und Sand sowie Silos der Betonanlage.

Bereits zu DDR-Zeiten war auf dem Gelände ein Betonwerk ansässig, zuvor ein Berliner Baustein- und ein Sägewerk. Nach dem Umzug wird nun der Stadt das Glück zuteil, dass auf der Industriefläche nach rund 100 Jahren ein stadtverträgliches Mischgebiet entwickelt wird. Bevor jedoch die Vision von Investor Klösters umgesetzt werden kann, müssen die Flächen entsiegelt werden – und dass in einigen Bereichen mehrere Meter tief, denn das einstige Betonwerk wurde teilweise auf Pfählen gegründet. Auch der Landschaftsraum an der Kanalaue soll zurückgewonnen und gleichzeitig wieder zugänglich werden. Mit dem geplanten Fuß- und Radweg will der Investor den Grünzug als Parkanlage aufwerten und einzelne Erlebnisbereiche und Spielgeräte für Kinder integrieren. Vier Fußwege werden die ein Hektar große Grünfläche mit dem Wohngebiet verbinden.

Die Lage am Kanal inspirierte zudem dazu, dort einen Bootsliegeplatz und eine Gaststätte mit Biergarten zu errichten. Das Hafenbecken mit etwa 40 Liegeplätzen wird 6000 Quadratmeter umfassen und kann öffentlich genutzt werden. Die Grundstücke von 500 bis 700 Quadratmetern Größe sollen terrassenförmig angeordnet werden, so dass im Bereich des Teltowkanals höchstens anderthalb geschossige Häuser stehen werden, während an der künftigen Nordspange zwei bis drei Geschosse vorgesehen sind. Diese Staffelung der Höhen soll auch noch durch Stufen im Gelände betont werden. Der Architekt erklärte in der Sitzung, dass keines der Häuser direkt am Wasser liegen werde, um den Uferbereich für die Öffentlichkeit freizuhalten.

Den Charakter der Landschaft sollen hochwertige Öko-Holzhäuser eines schwedischen Anbieters unterstreichen, der mehrere Größen und Variationen anbietet, so Lehmann. Auch alternative Energiekonzepte sind für die neue Siedlung vorgesehen. Zurzeit kann der städtebauliche Vorentwurf im Bauamt eingesehen werden. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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