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Von Thomas Lähns: Signal für den Aufschwung

Beelitzer Stadtverordnete befürworten Sanierung des Hotels „Wehner“ / Haushalt beschlossen

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Beelitz – Die Stadt Beelitz kann mit der Sanierung des früheren Hotels „Zum goldenen Stern“ beginnen. Auf ihrer Sitzung am Montagabend haben sich die Stadtverordneten per Beschluss zu diesem Großprojekt bekannt. Außerdem hat das Kommunalparlament den Haushalt 2011 verabschiedet und damit auch die finanzielle Grundlage für die Sanierung geschaffen: 630 000 Euro sind 2011 veranschlagt, die gleiche Summe soll nochmal 2012 und 2013 ausgegeben werden. In dem historischen Gebäudekomplex an der Ecke Berliner -/ Clara-Zetkin-Straße sollen Geschäfte und Wohnungen entstehen, außerdem soll die Bibliothek im großen Saal ein neues Domizil bekommen.

Jahrelang wurde um die Zukunft des maroden Gebäudes gerungen, das sich mittlerweile im Eigentum der Stadt befindet. Nachdem Pläne für eine Jugendherberge gescheitert waren, will die Stadt jetzt die Entwicklung mit einer zum Teil kommerziellen Nutzung vorantreiben. Die Sanierung soll zu 60 Prozent mit Geld aus der Städtebauförderung bezuschusst werden, außerdem sollen nach Abschluss der Arbeiten monatlich rund 4000 Euro an Miete eingenommen werden. Neben der Bibliothek auf 230 Quadratmetern soll eine Physiotherapie im Erdgeschoss einziehen, direkt an der Kreuzung wäre Platz für einen Laden oder ein Café. Im Obergeschoss sind vier barrierefreie Wohnungen zwischen 50 und 85 Quadratmetern geplant.

Die Stadtverordneten bewerteten das Vorhaben überwiegend positiv. „Auch wenn nicht sicher ist, dass wir alles vermieten können, tilgen wir doch einen Schandfleck aus der Altstadt“, bemerkte Armin Hilgers, Vorsitzender der UKB-Fraktion. Das werde einen Effekt auf die Umgebung haben. „Wenn das Tor so schön wird wie die Altstadt dahinter, wird Beelitz einen Aufschwung erleben“, so Hilgers. „Wir sind zufrieden, dass hier etwas gemacht wird“, bemerkte auch Stadtverordnete Elke Seidel (GFT).

Kritisch äußerte sich hingegen Linken-Abgeordneter Gerhard Jochen: Einen zusätzlichen Bedarf an Ladenflächen sehe er in Beelitz nicht. Zudem sei zu befürchten, dass hier plötzlich Zusatzkosten entstehen, denn im Moment liege der Grundwasserspiegel in der Altstadt verdächtig hoch. Nach seinem Alternativ-Vorschlag befragt, sagte er: „Abreißen.“ Das jedoch sei keine Option, entgegnete Bürgermeister Bernhard Knuth (BBB): „Wir können nicht alles wegreißen, was alt ist – die Stadt sollte uns mehr am Herzen liegen.“ Drei Abgeordnete enthielten sich der Abstimmung zur Sanierung, alle anderen waren dafür.

Ein weiteres Altstadt-Projekt, das die Stadtverordneten mit dem Haushalt verabschiedet haben, ist die Sanierung des Hauses in der Poststraße 20. Dafür sind 170 000 Euro eingeplant. Hier soll ein Laden und eine Wohnung im Obergeschoss entstehen. Insgesamt wird die Stadt in diesem Jahr fast 6,4 Millionen Euro für Bauprojekte ausgeben – unter anderem die Erweiterung der Beelitzer Kita Am Park oder die Sanierung der Dorfmitte in Wittbrietzen. Auch die Liste der geplanten Straßensanierungen wird weiter abgearbeitet: 150 000 Euro stehen für die Karl-Marx-Straße in Fichtenwalde zur Verfügung, 300 000 Euro für die Sanierung der Nieplitzbrücke in Beelitz. Neue Projekte sind der Ausbau der Wilmersdorfer Straße in Fichtenwalde (500 000 Euro) und des Dorfplatzes in Elsholz (168 000 Euro). Auch hier wird zum Teil mit Fördermitteln gebaut.

Der Gesamtetat mit allen Personal-, Sach- und Investitionskosten beläuft sich auf gut 23 Millionen Euro. Dabei behält die Stadt sogar noch gut drei Millionen in der Rücklage. Der Sparstrumpf soll laut momentaner Planung auch in den kommenden Jahren in diesem Umfang erhalten bleiben.

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