zum Hauptinhalt
Endstation. Noch enden die Züge der S-Bahn-Linie 25 in Teltow.

© Tobias Reichelt

Potsdam-Mittelmark: „Situation im Verkehr ist nicht rosig“ Kritik am Nein zur S-Bahn wird lauter

Stahnsdorf - Die Menschen in Stahnsdorf sind Verkehrsstaus gewohnt, Alternativen zu Auto und Bus gibt es nicht – dabei wird es wohl auch bleiben. Nach dem neuerlichen Nein der Brandenburgischen Landesregierung zu einem Ausbau der S-Bahn-Gleise von Teltow nach Stahnsdorf wird die Kritik an der Absage immer lauter.

Stand:

Stahnsdorf - Die Menschen in Stahnsdorf sind Verkehrsstaus gewohnt, Alternativen zu Auto und Bus gibt es nicht – dabei wird es wohl auch bleiben. Nach dem neuerlichen Nein der Brandenburgischen Landesregierung zu einem Ausbau der S-Bahn-Gleise von Teltow nach Stahnsdorf wird die Kritik an der Absage immer lauter. Stahnsdorfs Bürgermeister Bernd Albers (BfB) forderte Verkehrsminister Jörg Vogelsänger gegenüber den PNN jetzt zum Umdenken auf. In einer prosperierenden Region dürfe die Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs nicht stagnieren, so Albers.

„Das Potenzial muss endlich anerkannt werden“, sagte der Bürgermeister. Er forderte das Land auf, den S-Bahn-Anschluss für Stahnsdorf schnellstmöglich in den Landesnahverkehrsplan aufzunehmen – und ihn dann auch zu realisieren. Der Ausbau der Gleise von Teltow müsse bei der rot-roten Landesregierung Priorität haben, so Albers. Anders als vom Potsdamer Ministerium dargestellt wüssten die fast 60 000 Einwohner der Region Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf aus eigener Erfahrung, dass die Verkehrssituation auf dem Weg zu ihrer Arbeit nicht so rosig ist. Weil das so ist und das Land das Problem ignoriert, bereiten die drei Nachbarkommunen bereits auf eigene Kosten eine Machbarkeitsstudie für den Ausbau der Gleise der S-Bahn-Linie 25 vor. Darin sollen die technischen Voraussetzungen für eine Verlängerung der Schienen vom Bahnhof Teltow Stadt zur Sputendorfer Straße in Stahnsdorf und weiter bis zur Potsdamer Allee sowie zur Landesgrenze Berlins dargestellt werden. Das lassen sich die Kommunen insgesamt fast 30 000 Euro kosten. Ob sich der Einsatz lohnt, ist allerdings noch offen.

Wie berichtet hatte Verkehrsminister Vogelsänger einen Ausbau der Strecke nach Stahnsdorf auf eine parlamentarische Anfrage der FDP-Fraktion hin kürzlich erneut abgelehnt. Es gebe kein „ausreichendes Verkehrs- und Finanzierungspotenzial“ – kurz- bis mittelfristig fehlten die Voraussetzungen für den Bau, so der Minister. Das Angebot des Schienenpersonennahverkehrs rund um Stahnsdorf sei angemessen.

Das sehen Politiker der Region Teltow anders. Der Stahnsdorfer CDU-Landtagskandidat Daniel Mühlner warf der Landesregierung vor, das Problem auszusitzen. Das Nein des Ministers beweise, dass die Region von einer zukunftsorientierten Verkehrsentwicklung abgekoppelt werden soll. Er warf dem Land vor, das Projekt zu verschleppen: So seien die Kriterien für die Aufnahme des Vorhabens in das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz größtenteils vom Land zu prüfen. Das sei bislang nicht geschehen. tor

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })