zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Solar-Initiative als „Feigenblatt“

BIT: Kollektoren auf öffentlichen Gebäuden

Stand:

Teltow - Die neue Solarinitiative der BIT-Fraktion sorgte für Stirnrunzeln in der jüngsten Sitzung der Teltower Stadtverordneten. Denn die Fraktion gilt als schärfste Kritikerin des Ruhlsdorfer Solarparkes. Gleichwohl ruft sie jetzt dazu auf, öffentliche Gebäude mit Solaranlagen auszustatten, um alternative Energien zu fördern.

Da es vorerst nur um einen Prüfauftrag geht, stimmte die Mehrheit für den Vorschlag. Allerdings gab es auch zahlreiche Vorbehalte. Denn geprüft werden soll auch, ob Firmen beauflagt werden können, an ihren Gebäuden Solaranlagen zu installieren. Gegen solche Zwänge sprach sich vor allem FDP-Fraktionschef Hans-Peter Goetz aus. Auch CDU-Fraktionschef Erhard Wigand stellte klar, dass es besser sei, sich auf freiwilliger Basis für Energiealternativen zu entscheiden. So prüfe der Biomalz-Gewerbehof gegenwärtig die Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen auf den eigenen Hallendächern. Wenn Solarpaneele in größeren Mengen gekauft werden können, sei das günstiger und somit auch wirtschaftlicher, meinte Wigand.

Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) informierte, dass auch für den Anbau an der Anne-Frank-Schule bereits geprüft werde, Solarthermen auf dem Dach zu installieren. Kritisch merkte Schmidt an, dass der BIT-Antrag leider so formuliert sei, dass man das Prüfungsergebnis schon vorwegnehme. Denn in dem Papier wird ein Selbstbindungsbeschluss für öffentliche Gebäude gefordert, die „generell“ mit Solaranlagen aus- und nachzurüsten seien. Angeregt wurde daher, das Wort „generell“ durch „grundsätzlich“ zu ersetzen.

Als Feigenblatt bezeichnete Eberhard Adenstedt (Grüne/CDU) den Antrag der BIT, da es nicht genügend große Dächer in städtischem Eigentum gebe. Der verhinderte Solarpark, so Adenstedt, wäre ein geeigneteres Areal gewesen. „Doch darauf werden demnächst wohl bald Windkraftanlagen gebaut", meinte er zynisch. Kritik zum BIT-Antrag kam auch von Reinhard Frank (Linke), da die Agenda-Arbeitsgruppe „Erneuerbare Energien“ nicht einbezogen worden war. Die Arbeitsgruppe beschäftige sich seit längerem intensiv mit dem Thema und sollte nicht übergangen werden, so Frank. KiG

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })