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Zur Herbst/Winter-Saison hat die Kreismusikschule ihr Angebot erweitert. So soll es etwa einen Kurs „Pump up the volume“ geben, der sich den technischen Möglichkeiten von Smartphone und Laptop als portablem Musikstudio widmet.

© A. Klaer

Kreismusikschule Engelbert von Humperdinck: Sommerliches Musiktheater abgesagt

Das geplante sommerliche Musiktheater, das auf dem Teltower Marktplatz stattfinden sollte, wurde abgesagt. Denn die Kosten in Höhe von 40.000 Euro sind für die Kreismusikschule zu hoch.

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Kleinmachnow – Es sollte eines der größten und spektakulärsten Projekte werden, das die Kreismusikschule Engelbert von Humperdinck je auf die Beine gestellt hat. Jetzt ist das für den kommenden Sommer geplante Musiktheater, das Anfang Juli den Teltower Marktplatz unter Mitwirkung von rund 30 Jugendlichen, Besuchern und Passanten in eine große Improvisationsbühne verwandeln sollte, abgesagt. „Leider ist eine der Dozentinnen langfristig erkrankt“, erklärte die Leiterin der Kreismusikschule, Uta Hoffmann-Thoben. Zudem seien die Kosten für die Technik für das sehr aufwendige Event mit 40 000 Euro höher als erwartet und für die Schule nicht finanzierbar gewesen. Eine parallele Sponsorensuche hätte zu viel Stress bedeutet, meinte sie.

Noch vor der Sommerpause hatte die Musikschule zu einem Casting für die Produktion aufgerufen. 12 Teilnehmer hätten sich bislang gemeldet, sagte Hoffmann-Thoben. Ihnen sollen nun als Entschädigung in anderen Projekten der Musikschule bevorzugt Plätze angeboten werden. Eine abgespeckte Veranstaltung soll es im Juli 2017 auf dem Teltower Marktplatz aber trotzdem geben. Die als Rahmenprogramm vorgesehenen Konzerte des Jugendblas- und Kammerorchesters finden nun ohne Theaterproduktion statt, erklärte Pressesprecherin Christiane Heinke. Ziel sei es aber, alle ein bis zwei Jahre ein festes Musiktheaterensemble in das Programm der Schule als Höhepunkt der Saison zu integrieren.

Neue Projekte für die Herbst- und Wintersaison

Daneben ist die mit Hauptsitz in Kleinmachnow ansässige Musikschule aber mit einer Reihe anderer neuer Projekte in die Herbst- und Wintersaison gestartet. Neu sind unter anderem der Bühnentanz-Kurs „Break free“ für Menschen ab 12 Jahren, der leichte Choreografien, Ausdruck und Bühnenpräsenz vermittelt, sowie das Musikangebot „Vocal Kids“, eine Mischung aus Gesangsunterricht und Kinderchor. Mit diesem Angebot kommt die Musikschule der hohen Nachfrage nach, erklärte Hoffmann-Thoben. Noch sind einige wenige Plätze frei. „Wir wollen mit der Zeit gehen“, begründet die Musikschulleiterin diesen Schritt. Auch für Ideen junger Kollegen, die den älteren oft „einen Schritt voraus“ seien, zeigt sich die Schule offen. So wird es etwa auch einen Kurs mit Titel „Pump up the volume“ geben, der sich insbesondere den neuen technischen Möglichkeiten von Smartphone und Laptop als portablem Musikstudio widmet.

Insgesamt werden in den Musikschuleinrichtungen in Kleinmachnow, Werder, Beelitz und Bad Belzig relativ konstant pro Jahr rund 70 000 Unterrichtsstunden gegeben und über 3800 Musikschüler unterrichtet. Neben 24 festangestellten Voll- und Teilzeitkräften beschäftigt die Schule derzeit 144 Honorarlehrer. Für sie könnten sich die Bedingungen im nächsten Jahr erheblich verbessern. Hoffmann-Thoben zeigte sich „vorsichtig glücklich“, dass die Schule ab 2017 eine deutlich höhere Förderung des Landes Brandenburg erhält. Demnach könnte die bisherige Förderung von 260 000 Euro um 200 000 Euro pro Jahr steigen, erklärte sie. Eine abschließende Entscheidung des Landtags über die landesweit geplante Ausgabe von 2,1 Millionen Euro für den Musikschulbereich stehe aber noch aus und werde bis spätestens November erwartet. Die Kreismusikschule hofft auf die zusätzliche Finanzspritze, um Honorarkräfte besser bezahlen oder auch fest anstellen zu können. Sie wolle ihre bisherige Anstellungsquote von 32 auf 50 Prozent erhöhen. „Langfristig können wir den Anforderungen an Qualität und Quantität sonst nicht mehr gerecht werden“, sagte Hoffmann-Thoben. Wie andernorts ginge auch im Musikschulbereich die Zahl der Lehrer zurück. Der Schule sei es aber besonderes Anliegen, ihren Bildungsauftrag bestmöglich erfüllen.

Schulgebäude wird grundlegend modernisiert

Ein Baustein stellt dabei auch die weitere Modernisierung des Hauptgebäudes in Kleinmachnow dar. Bereits im vergangenen Sommer hatte die Schule damit begonnen, ein neues Raumkonzept umzusetzen und das Schulgebäude grundlegend zu sanieren. Nach den Arbeiten in der zweiten Etage setzte die Schule dies nun während der zurückliegenden Sommerferien im ersten Obergeschoss fort. Duschräume und Toiletten des ehemaligen Internatsgebäudes sind auch dort zugunsten von mehr Platz und ansprechenden Aufenthalts- und Sitzecken gewichen, die Wände sind frisch gestrichen, der Fußboden ist ausgetauscht worden. 2017 sind weitere Arbeiten im Eingangsbereich geplant. Die Renovierung werde aus Rücklagen, die die Schule nach einer Sonderzahlung des Landkreises auf Grundlage des Brandenburger Musikschulgesetzes 2014 bilden konnte, sowie von der Gemeinde aus den Mieteinnahmen finanziert. Im Weiteren sollen noch ein neuer Flügel und ein eigenes Auto für den Instrumentetransport angeschafft werden, erklärte Hoffmann-Thoben.

Das komplette Programm- und Kursangebot ist auf der Homepage der Musikschule unter www.kms-pm.de nachzulesen, die in Kürze auch noch modernisiert werden soll. Zudem wollen noch einige Instrumente bespielt werden. Insbesondere werden noch Interessenten im Bereich E-Bass, Tuba, Oboe sowie Bratsche/Viola gesucht, aber auch der Musikgarten für die ganz Kleinen bietet derzeit noch freie Plätze.

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